Pentagon über Militärintervention in Venezuela: Bislang kein Einsatzbefehl

Hat das US-Militär einen Befehl bekommen, sich auf einen militärischen Konflikt vorzubereiten? Diese Frage stellte eine Abgeordnete bei einer Kongressanhörung einer Vertreterin des US-Verteidigungsministeriums. Es gebe keine Anweisung, lautete die Antwort.

Das US-Verteidigungsministerium hat nach Darstellung einer ranghohen Vertreterin bislang keinen konkreten Befehl für einen Militäreinsatz in Venezuela bekommen. Selbstverständlich prüfe man immer verfügbare Optionen und plane für Eventualitäten, sagte die amtierende stellvertretende Verteidigungsministerin für internationale Sicherheitsfragen, Kathryn Wheelbarger, am Mittwoch bei einer Anhörung im Kongress.

Aber in diesem Fall haben wir nicht die Art von Anweisungen erhalten, die Sie angesprochen haben", fügte sie hinzu.

Wegen Venezuela: US-Verteidigungsminister sagt Reise nach Europa ab

Ein Abgeordneter hatte Wheelbarger zuvor gefragt, ob das Militär einen Befehl bekommen habe, sich auf einen militärischen Konflikt vorzubereiten, etwa durch die Stationierung von Truppen.

Der amtierende US-Verteidigungsminister Patrick Shanahan hatte wegen der Lage in Venezuela zuvor eine Reise nach Europa abgesagt. Shanahan habe entschieden, dass er sich besser mit dem Nationalen Sicherheitsrat und dem Außenministerium über Venezuela abstimmen könne, wenn er in Washington bleibe, teilte sein Sprecher Joe Buccino mit. Der Sicherheitsrat wollte am Mittwochnachmittag (Ortszeit) über die Lage in dem südamerikanischen Land beraten.

Am Dienstagmorgen erklärte Venezuelas selbst ernannter Interimspräsident Juan Guaidó, die Unterstützung des Militärs zu haben – und rief dieses auf, die Regierung des Präsidenten Nicolás Maduro zu stürzen. Umringt von Soldaten, erklärte Guaidó, dass der Moment gekommen sei. Am Abend dann erklärte Maduro den Aufstand aber für gescheitert und sprach von einem "Putschversuch". Die USA unterstützen Guaidó.

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(rt deutsch/dpa)