Nach Sanktionen durch Washington: Maduro droht USA mit Gegenmaßnahmen

Die USA verhängten am Montag Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor. Die Sanktionen würden erst nach Übergabe der Kontrolle an den von den USA sofort als "legitim" anerkannten "Interimspräsidenten" aufgehoben werden. Maduro droht daraufhin mit Gegenmaßnahmen.

Rund 90 Prozent der Einnahmen Venezuelas hängen vom Ölexport ab. Am Montag sagte der US-Finanzminister Steven Mnuchin, dass die USA Sanktionen gegen den staatlichen Ölsektor Venezuelas verhängten. Künftig müssen die Zahlungen für venezolanisches Öl auf einem Sperrkonto eingehen. Damit wird der Betrieb von US-Raffinerien nicht gestört. Mnuchin sprach von "geringen Auswirkungen" auf die US-Wirtschaft. Die USA sind der größte Abnehmer des venezolanischen Öls. 

Betroffen von den Sanktionen ist das venezolanische Staatsunternehmen PdVSA. Juan Guaidó von der Opposition hatte sich zum Übergangspräsidenten erklärt. Er kündigte an, für PDVSA und Citgo neue Vorstände zu ernennen und die Kontrolle über das Auslandsvermögen Venezuelas zu übernehmen. 

Die Sanktionen werden, so Mnuchin, dann aufgehoben, wenn "die Kontrolle rasch an den Interimspräsidenten oder die später demokratisch gewählte Interimsregierung übertragen wird." Vertreter der 13 südamerikanischen Staaten, die der Lima-Gruppe angehören, treffen sich am kommenden Montag in Kanada zu einer Dringlichkeitssitzung. Der nationale Sicherheitsberater John Bolton fügte hinzu:

Wir wissen, wer die legitime Regierung Venezuelas ist, und es ist unsere Mission Realität werden zu lassen, was Venezuela will. 

Maduro sprach vom Versuch, Citgo zu "stehlen". Er werde Maßnahmen einleiten, um das Unternehmen zu schützen.

Die Bank von England hatte bereits die Freigabe venezolanischen Golds im Wert von 1,2 Milliarden Dollar verweigert. Zahlreiche europäische Länder haben Neuwahlen in Venezuela binnen einer Woche gefordert, ansonsten würden sie Guaidó anerkennen. Das Militär in Venezuela steht weiterhin hinter Maduro.