Direkte Demokratie in Aktion: Millionen Kubaner beteiligen sich an Verfassungsprozess

Ganz Kuba ist derzeit in den Prozess involviert, eine neue Verfassung auszuarbeiten. Hunderttausende Versammlungen wurden durchgeführt. Der Karibikstaat erweist sich als reformfähig, will aber an seinen sozialistischen Grundsätzen festhalten.

von Hasan Posdnjakow

Bis Ende November 2018 fanden mehr als 133.681 Volksversammlungen statt, auf denen ein Entwurf der neuen Verfassung gründlich debattiert wurde. Fast acht Millionen Kubaner beteiligten sich auf diesem Weg an dem Verfassungsprozess. Dabei wurden über 780.000 Änderungsvorschläge eingereicht. 

Alle Vorschläge der Kubaner werden durch eine parlamentarische Kommission bewertet und gegebenenfalls in einen neuen Entwurf eingearbeitet, der dann dem Parlament vorgelegt wird. Nachdem dieser Entwurf auch dort umfassend bewertet worden ist, soll ein Referendum stattfinden, bei dem die Kubaner in freier Wahl über ihre Verfassung entscheiden können. Das Referendum soll im Februar nächsten Jahres durchgeführt werden.

Die Parlamentskommission, die die Änderungsvorschläge bearbeitet, tagte Ende November und entschied, eine Reihe der Vorschläge in einen neuen Verfassungsentwurf einzuarbeiten. 

Betrachtet man die kubanischen Medien in den letzten Wochen und Monaten, so stechen folgende Punkte als wichtige Neuerungen hervor:

Die kubanischen Regierungsvertreter betonen, dass der Erneuerungsprozess nicht mit einer neuen Verfassung beendet sein wird. Es sei nötig, die gesamte Gesetzgebung den neuen Bedürfnissen anzupassen.

Erst vor Kurzem erklärte der kubanische Präsident Miguel Díaz-Canel, dass Korrekturen kein Zeichen von Schwäche seien oder Rückwärtsschritte, sondern notwendige Momente einer jeden Revolution.

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