Vor der kolumbianischen Pazifikküste ist ein U-Boot mit 795 Kilogramm Kokain-Chlorhydrat an Bord aufgekreuzt. Der sogenannte Halbtaucher wurde am Sonntag von der Marine des südamerikanischen Landes beschlagnahmt. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden war dies der erste ähnliche Fund in diesem Jahr.
Das 15 Meter lange Schmuggel-U-Boot wurde von einer dreiköpfigen Crew gesteuert. Allem Anschein nach war es nach Zentralamerika unterwegs. Nachdem die Marine das Wasserfahrzug vor dem zentralen Teil der kolumbianischen Pazifikküste aufgespürt hatte, wurde es zur wichtigsten Hafenstadt Buenaventura verfrachtet. Die Droge war in mehrere Behälter verpackt. In der Pressemitteilung der Marine hieß es, dass die Drogenhändler einen Erlös von ungefähr 27 Millionen US-Dollar eingebüßt haben. Die Ladung dürfte ungefähr zwei Millionen Dosen enthalten haben.
Wie Wilmer Roa, Kommandeur der kolumbianischen Pazifikküstenwache, am Montag in einem Interview für die Nachrichtenagentur Associated Press (AP) erklärte, seien die Halbtaucher eines der am meisten genutzten Mittel in Kolumbien und in der Region, um Rauschgifte unauffällig am Zoll vorbei zu schleusen. Der Kapitän zur See teilte mit, dass es sich dabei um umgebaute Boote handele. Obwohl sie im Unterschied zu Schnellbooten klein seien und weniger Laderaum hätten, seien sie unauffälliger. Roa sprach auch von Gefahren, die solche Wasserfahrzeuge der Marke Eigenbau für ihre Crews darstellten.
"Es gibt Fälle, wo Menschen sich in diesen Apparaten buchstäblich erstickt sind. Da es sich um handgefertigte Wasserfahrzeuge handelt, kann etwas versagen. Oder die Luftzufuhr ist zu gering."
In Bezug auf die beschlagnahmte Kokainmenge zeigte sich Roa nicht überrascht. Er sprach von einer eher kleineren Ladung. In Kolumbien habe man zuvor U-Boote mit bis zu 3,5 Tonnen Rauschgift entdeckt. Im Jahr 2023 seien im Land insgesamt zehn Drogen-U-Boote entdeckt und beschlagnahmt worden.
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