Mehr als 386.000 Migranten seit Januar: Costa Rica will Notstand ausrufen

Der Strom von Migranten in Mittelamerika reißt nicht ab. Costa Rica, ein Transitland für die meisten Migranten, fehlen die Mittel, um der Situation Herr zu werden. Allein im September sind mehr als 60.000 Geflüchtete in der Grenzstadt Paso Canoas angekommen.

Wegen eines erhöhten Andrangs von Flüchtenden auf dem Weg in die USA will die Regierung von Costa Rica den Ausnahmezustand ausrufen. Damit sollen außerordentliche finanzielle Mittel zur Bewältigung der Krise freigesetzt werden, sagte Präsident Rodrigo Chaves gestern. Seit Januar hätten mehr als 386.000 Migranten die Grenze von Panama nach Costa Rica überquert. Chaves erklärte:

"Wir alle wissen, dass es auf dem gesamten amerikanischen Kontinent eine Migrationskrise gibt."

Das mittelamerikanische Costa Rica sei vor allem ein Transitland. Allein im September seien mehr als 60.000 Geflüchtete in der Grenzstadt Paso Canoas angekommen, was der dreifachen Einwohnerzahl entspreche. Auch die Sicherheit auf den Migrationsrouten solle erhöht werden.

Zuletzt hatten angesichts der hohen Zahlen auch Panama und Mexiko Maßnahmen angekündigt. In Mexiko, der letzten Station vor der US-Grenze, hat unter anderem die Nationalgarde die Kontrollen verstärkt, um zu verhindern, dass Menschen als blinde Passagiere Güterzüge besteigen.

Neben Menschen aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba sowie aus Afrika und Asien auf den Weg in die USA. Die Menschen fliehen vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern.

Mehr zum ThemaSteinmeier: Deutschland hat Zuwanderungsgrenze erreicht