Energieautarkie vor Augen: Mexiko weiht neue Ölraffinerie ein

Mexiko macht einen Schritt in Richtung Energieautarkie. Mit der Eröffnung einer neuen Ölraffinerie will sich das lateinamerikanische Land unabhängiger von Benzin-Importen machen und damit auch von den USA. Mexikos Präsident López Obrador sprach von einem "wahr gewordenen Traum".

Auf dem Weg zu mehr Eigenständigkeit bei der Energieversorgung hat der mexikanische Ölkonzern Pemex eine neue Raffinerie eröffnet. Mit dem Großprojekt nahe der Hafenstadt Dos Bocas am Golf von Mexiko will Präsident Andrés Manuel López Obrador dem Ziel der Energieautarkie näher kommen. Er betonte am Freitag bei der Besichtigung der Anlage:

"Das ist ein wahr gewordener Traum."

Nach einer Probephase soll die Raffinerie Olmeca ab dem kommenden Jahr 340.000 Barrel Öl (je 159 Liter) pro Tag verarbeiten. Die Anlage im Bundesstaat Tabasco ist die erste neu gebaute Raffinerie in Mexiko seit 40 Jahren. Die Kosten für ihren Bau lagen deutlich höher als zunächst geplant: Die Gesamtinvestitionen erhöhten sich von acht auf mindestens elf Milliarden Dollar (10,5 Milliarden Euro).

Pemex betreibt in Mexiko sechs weitere Raffinerien. Vor einem Jahr kaufte der staatliche Ölkonzern zudem die Anteile seines damaligen Partners Shell an der Anlage Deer Park bei Houston im US-Bundesstaat Texas und wurde damit alleiniger Besitzer. Wegen fehlender Investitionen in moderne Raffinerie-Technologie muss Mexiko bislang den größten Teil seines Benzin-Bedarfs importieren.

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(rt/dpa)