Brasiliens Ex-Staatschef Lula da Silva bestätigt Präsidentschaftsambitionen

Luiz Inácio Lula da Silva will in den Wahlkampf für eine mögliche Kandidatur bei der Präsidentschaftswahl in Brasilien ziehen. In jüngsten Umfragen liegt der frühere Staatschef vor dem amtierenden Präsidenten Jair Bolsonaro, der sich eine weitere Amtszeit sichern will.

Luiz Inácio Lula da Silva, der zwischen 2003 und 2010 Brasilien regiert hat, will in den Wahlkampf für eine mögliche Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien ziehen, die für den 2. Oktober angesetzt sind. Am 19. April hat er offiziell bestätigt, als Vorkandidat antreten zu wollen. Der 76-Jährige kündigte auf Twitter an, er werde sich für die Vorkandidatur am 7. Mai anmelden und dann durch Brasilien reisen.

"Ich bin es gewohnt, an Wahlen teilzunehmen."

Zuletzt hatte das Gründungsmitglied der brasilianischen Arbeiterpartei Partido dos Trabalhadores (PT) das Management des amtierenden Staatschefs Jair Bolsonaro scharf kritisiert und wiederholt die Möglichkeit angedeutet, für das Präsidentenamt erneut zu kandidieren. Am 13. April billigte die PT-Führung Lulas Ernennung zum Kandidaten für die Präsidentschaftswahlen.

In einer jüngsten Umfrage, an der zwischen dem 1. und 3. April 2.000 Menschen teilnahmen, lag Lula mit einem Abstand von 15 Prozent vor Bolsonaro. Den linken Politiker wollten 46 Prozent der Befragen als Staatschef sehen; der amtierende Staatschef schnitt mit 31 Prozent ab.

Lula war im Jahr 2018 wegen Korruption und Geldwäsche zu zwölf Jahren und einem Monat Haft verurteilt worden. Obwohl der linke Politiker in den Umfragen vorne lag, konnte er an den Präsidentschaftswahlen 2018 nicht teilnehmen. Präsident wurde damals Bolsonaro. Im März 2021 hob ein Richter des Obersten Gerichtshof in Brasília die Verurteilungen Lulas auf, womit dieser seine politischen Rechte zurückbekam. Bald darauf kehrte er auf die politische Bühne zurück.

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(rt/dpa)