Russische Botschaft in Kolumbien weist Vorwürfe wegen Wahleinmischung zurück

Am 29. Mai wählt Kolumbien ein neues Staatsoberhaupt. Im Vorfeld der Wahl ist in der einheimischen Presse ein Bericht aufgetaucht, wonach sich Russland in den Wahlprozess einmischen wolle. Die russische Botschaft in Bogotá bezeichnet den Vorwurf als Falschmeldung.

Die russische Botschaft in Kolumbien hat den in den kolumbianischen Medien veröffentlichten Bericht kategorisch zurückgewiesen, wonach die Regierung in Moskau angeblich den Wahlprozess im südamerikanischen Land beeinflussen wolle. Die diplomatische Vertretung in Bogotá betonte, dass Russland niemals einen Plan gehabt habe und auch jetzt keinen Plan aushecke, sich in die inneren Angelegenheiten Kolumbiens einzumischen. Die Art und Weise, mit welcher man versuche, die Leserschaft von angeblichen Verbindungen zwischen Russland und Unruhen in Kolumbien zu überzeugen, sei lächerlich.

"Das alles sieht aus wie ein typisches Beispiel von Fake News, wenn man versucht, die erforderliche und vorgefasste Schlussfolgerung mit inkohärenten und zusammengewürfelten Dingen zu belegen."

In der auf Twitter veröffentlichten Stellungnahme der russischen Botschaft hieß es ferner, Russland respektiere das Recht des kolumbianischen Volkes, seine Zukunft selbst zu bestimmen. 

"Wir wünschen, dass in diesem befreundeten Staat Frieden herrscht und dass sich die kolumbianische Nation erfolgreich und nachhaltig entwickelt."

Es gebe verschiedene zwischenstaatliche Mechanismen, über die man verdächtige Handlungen anzeigen könne. Russland halte seine Kanäle für solche Situationen offen, betonten die russischen Diplomaten. 

Am 27. März hatte der kolumbianische Sender RCN unter Berufung auf Quellen in den kolumbianischen und US-amerikanischen Aufklärungsdiensten Audios und Videos veröffentlicht, die die Existenz eines angeblichen Geldwäschenetzwerkes belegen sollen. Der angebliche Ringanführer wurde in dem Bericht als Schurik bezeichnet. Während der Massenunruhen in Kolumbien Mitte 2021 habe sich der 36-jährige in Kasachstan geborene russische Bürger an "Gewaltaktionen" beteiligt. Die ausgeklügelte Geldwäsche sei Teil eines Schemas zur Finanzierung von Gruppen, die die öffentliche Ordnung in Kolumbien destabilisieren und sich in die für den 29. Mai angesetzte Präsidentschaftswahl einmischen wollten. Die Geldwäsche sei über Western Union und das größte russische Geldhaus Sberbank abgewickelt worden. Das Netzwerk habe kleine Geldbeiträge aus Russland auf bei Kolumbianern illegal gemietete Konten überwiesen und sie an Geldautomaten abgehoben.

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