Bolivien: Regierung gibt Protesten nach – Impfnachweis ausgesetzt

Nach anhaltenden Protesten hat die bolivianische Regierung von einem geplanten Impfnachweis für das Betreten von Supermärkten, Banken und Hochschulen ab dem 27. Januar vorübergehend abgesehen. Zuletzt gingen zahlreiche Menschen auf die Straßen, um dagegen zu protestieren.

Nach anhaltenden Protesten hat die bolivianische Regierung von einem geplanten Impfnachweis für das Betreten von Supermärkten, Banken, Hochschulen und anderen Orten mit geschlossenen Räumlichkeiten ab dem 27. Januar vorübergehend abgesehen. Gesundheitsminister Jeyson Auza schrieb am Mittwoch auf Twitter:

"Der Nationale Strategische Rat hat die Vorlage von Impfausweisen und PCR-Tests für die Dauer des Gesundheitsnotstands ausgesetzt."

Der Rat hatte Anfang Januar angesichts der neuen Corona-Welle den Notstand ausgerufen. Gegen die Einführung eines Impfnachweises regte sich in Teilen der Bevölkerung jedoch Widerstand. Zuletzt gingen zahlreiche Menschen in mehreren Städten auf die Straßen, um dagegen zu protestieren. In Bolivien, einem Land mit elf Millionen Einwohnern und mit hohem indigenem Bevölkerungsanteil, wurden bisher 763.000  Corona-Verdachtsfälle verzeichnet und mehr als 20.000 Tote im Zusammenhang mit dem Erreger registriert. Zuletzt hatte das Land unter anderem durch die Ausbreitung der Omikron-Variante neue Inzidenz-Höchstwerte verzeichnet.

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(rt/dpa)