Paraguayische Polizei nimmt Deutschen wegen mutmaßlichen Raubmords an zwei Deutschen fest

Die paraguayische Polizei untersucht weiterhin den Mord an einem deutschen Forscher und seiner minderjährigen Tochter. Im Fall gibt es nun erste Verdächtige. Bei ihnen handelt es sich um Landsleute der Getöteten. Als Motiv gilt der Raub wertvoller Musikinstrumente.

Nach dem mutmaßlichen Raubmord an einem deutschen Forscher und seiner Tochter in Paraguay hat die Polizei des südamerikanischen Landes einen Deutschen festgenommen. Mindestens zwei weitere deutsche Staatsbürger würden gesucht, sagte Hugo Grance, der Leiter des Morddezernats der Nationalpolizei, am Dienstag dem Radiosender Monumental. Alle drei würden verdächtigt, an der Tat beteiligt gewesen und möglicherweise die Hintermänner zu sein.

Als mögliches Motiv nannte Grance den Raub wertvoller alter Instrumente, die sich im Eigentum des Getöteten befunden hatten. In einer Wohnung des Festgenommenen in der Stadt Areguá seien neben Schusswaffen auch Musikinstrumente – mutmaßlich aus dem Besitz des Opfers – gefunden worden, berichtete die Zeitung ABC Color unter Berufung auf den Kommissar.

Die Leichen des 62-jährigen Mannes und des 14 Jahre alten Mädchens waren im Haus der Familie nahe Areguá, rund 30 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Asunción, entdeckt worden. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes am 22. Oktober. Beide Opfer seien durch Schüsse gestorben, vermutlich aus derselben Waffe, sagte der Rechtsmediziner Héctor Meza. Der Vater sei durch einen Genickschuss getötet worden. Es gebe Anzeichen dafür, dass er davor gefoltert worden sei. Seine Tochter sei in einer mit Wasser gefüllten Badewanne gefunden worden.

Bei dem Vater handelte es sich um einen Wissenschaftler aus Bayern. Seine paraguayischen Papiere wurden im Jahr 2016 ausgestellt, er lebte also seit mindestens fünf Jahren zumindest zeitweise in dem südamerikanischen Land. Laut Medienberichten widmete er sich auch der Reparatur von Musikinstrumenten wie etwa Geigen.

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