Nach einer ersten Mitteilung wurde Jair Bolsonaro am frühen Mittwochmorgen (Ortszeit) auf Anraten seines Ärzteteams ins Militärhospital in der Hauptstadt Brasília gebracht, um sich nach den Ursachen für einen andauernden Schluckauf untersuchen zu lassen. Der brasilianische Präsident sollte ursprünglich für 24 bis 48 Stunden im Krankenhaus oder zu Hause unter Beobachtung bleiben. Es gehe ihm gut, hieß es.
Wie aus einer Erklärung der Pressestelle des Präsidenten kurz darauf hervorging, hat ein behandelnder Arzt, der Bolsonaro auch nach dem Messerattentat im Jahr 2018 operiert hatte, bei dem 66-Jährigen einen Darmverschluss festgestellt. Daraufhin entschied er, den Präsidenten für weitere Untersuchungen aus Brasília nach São Paulo zu verlegen, um festzustellen, ob eine Notoperation notwendig ist. Am Mittwochabend wurde der Staatschef mit einer Maschine der Luftwaffe nach São Paulo geflogen.
Zunächst soll Bolsonaro allerdings nicht operiert werden und in konservativer klinischer Behandlung bleiben, berichtete das Nachrichtenportal G1 unter Berufung auf das Krankenhaus. Der Präsident werde drei Tage unter Beobachtung bleiben, erklärte dessen Sohn, der Abgeordnete Flávio Bolsonaro, der Nachrichtenagentur CNN Brasil.
Bolsonaros veröffentlichte in den sozialen Netzwerken ein Bild, auf dem er mit geschlossenen Augen und mit mehreren Kabeln am nackten Oberkörper auf einem Krankenbett liegend zu sehen ist. Im Begleittext bedankte sich das Staatsoberhaupt für die Unterstützung und die Gebete. Er sprach von einer weiteren Herausforderung infolge des Mordversuchs vor einigen Jahren. Dabei spielte Bolsonaro auf ein Messerattentat im Jahr 2018 an, bei dem er im Wahlkampf um die Präsidentschaft von einem Angreifer schwer verletzt worden war. In den vergangenen Jahren musste der Staatschef deswegen mehrfach operiert werden.
Bei öffentlichen Auftritten hatte sich Bolsonaro wiederholt über Schluckauf beklagt. Berichten lokaler Medien zufolge soll er in letzter Zeit zudem unter Bauchschmerzen gelitten haben. Erst vergangene Woche machte der Politiker Medikamente, die ihm während einer Zahnoperation einen Monat zuvor verabreicht worden waren, für seine gesundheitlichen Beschwerden verantwortlich.
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