Zwei Mexikaner tarnen sich als Senioren und drängeln sich bei Corona-Impfung vor – Untersuchungshaft

Ein mexikanisches Gericht hat zwei junge Männer nach der Corona-Impfung in Untersuchungshaft nehmen lassen. Beide sollen sich als Senioren getarnt haben, um sich vorfristig immunisieren zu lassen. Nun drohen den Verdächtigen mehrere Jahre Haft wegen Dokumentenfälschung.

Zwei Mexikanern im Alter von 30 und 35 Jahren drohen mehrere Jahre Gefängnis, nachdem sie sich bei der Impfung gegen das Coronavirus vorgedrängelt haben. Der Vorfall ereignete sich am 27. März in einem Impfzentrum im Stadtbezirk Coyoacán der mexikanischen Hauptstadt. Beide Männer tarnten sich als Senioren, um die erste Impfdosis vorfristig verabreicht zu bekommen. Zu diesem Zweck färbten sie sich die Haare und die Augenbrauen grau. Unter dem Mund-und-Nasen-Schutz trugen sie zusätzlich eine Art Maske. Sie wiesen sich als Menschen über 60 Jahre aus, indem sie dem Medizinpersonal gefälschte Dokumente vorlegten.

Der Schwindel flog erst auf, nachdem die Verdächtigen geimpft worden waren. Eine Mitarbeiterin des Impfzentrums bemerkte, dass die Stimmlage der Patienten nicht ihrem Alter entsprach. Die Männer wurden aufgrund einer Anzeige festgenommen. Am 7. April bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft von Mexiko-Stadt den Vorfall und gab bekannt, dass die Täter wegen Identitätsbetrugs sowie Verfälschung, Manipulation und Missbrauchs von Dokumenten angeklagt würden. Ein Gericht ließ am Mittwoch die Männer für die Zeit der Ermittlungen in Untersuchungshaft nehmen.

Auch die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt Claudia Sheinbaum ging auf einer Pressekonferenz am Mittwoch auf den Fall ein und begründete die Verhaftung der Täter so:

"Sie haben offizielle Dokumente verfälscht. Das ist eine Straftat und der Grund, warum sie verhaftet sind."

In Mexiko läuft die Impfkampagne seit dem 24. Dezember 2020. Senioren werden vorrangig gegen das Coronavirus immunisiert. In dem lateinamerikanischen Land sind inzwischen fünf Impfstoffe zugelassen, darunter zwei chinesische und das russische Vakzin Sputnik V.

Nach dem mexikanischen Strafgesetzbuch wird Identitätsbetrug mit ein bis fünf Jahren Freiheitsentzug geahndet. Auf Verfälschung, Manipulation oder Missbrauch von Dokumenten stehen sechs Monate bis sechs Jahre Gefängnis.

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