Mindestens 19 Verletzte bei Explosion von Autobombe in Kolumbien

Bei der Explosion einer Autobombe in Kolumbien sind mindestens 19 Menschen verletzt worden. Der Angriff wurde am Freitag in der Gemeinde Corinto im Westen des südamerikanischen Landes verübt. Präsident Iván Duque bezeichnete den Terrorismus als Waffe der Feiglinge.

Im kolumbianischen Department Cauca ist am Freitag eine Autobombe explodiert. Der Angriff wurde gegen 15:30 Ortszeit vor dem Bürgermeisteramt der Gemeinde Corinto verübt. Nach Angaben der Zeitung El Tiempoerlitten dabei insgesamt 19 Menschen, darunter 13 Beamte, Verletzungen. Mindestens zwei Schwerverletzte wurden in die Stadt Cali gebracht. Zuvor gab es Berichte von 17 Verletzten.

In den sozialen Medien tauchten Fotos und Videos auf, in denen die Folgen der Explosion zu sehen waren.

Präsident Iván Duque bezeichnete in einem Tweet den Terrorismus als Waffe der Feiglinge und beauftrage das Verteidigungsministerium, die Täter so schnell wie möglich aufzuspüren. In einer späteren Videobotschaft sagte der Politiker:

"Wer auf solche Methoden zurückgreift, sind Feinde des Friedens in unserem Land und Feinde des kolumbianischen Volkes."

Duque verurteilte die Autobombenexplosion in Corinto aufs Schärfste und sagte, seine Regierung werde nicht aufhören, den Terrorismus überall zu verfolgen.

Wer hinter dem Attentat stand, blieb zunächst unklar. Der Angriff wurde zunächst Dissidenten der ehemaligen Guerilla-Organisation FARC zugeschrieben. Demnach dürften sie somit des FARC-Gründers Manuel Marulanda alias "Tirofijo" an seinem Todestag dem gedacht haben.

Kolumbien hatte über 50 Jahre unter einem bewaffneten Konflikt zwischen den Streitkräften, linken Guerillagruppen und rechten Paramilitärs gelitten. Die größte Rebellen-Organisation FARC, die sich unter anderem mit Drogenhandel finanzierte, schloss im Jahr 2016 einen Friedensvertrag mit dem Staat.

Die Sicherheitslage in dem südamerikanischen Land verbessert sich seitdem, der Frieden ist aber brüchig, wobei Cauca eine der am meisten von Anschlägen betroffenen Gegenden ist. Einige FARC-Mitglieder kämpfen immer noch gegen die Regierung und um Anteile am Drogenhandel. Auch die kleinere ELN ist weiter aktiv. Zudem stoßen andere Verbrechersyndikate in frühere FARC-Gebiete vor.

(rt /dpa)

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