Migration in Richtung USA: Mexiko setzt Truppen an seiner Südgrenze ein

Angesichts eines großen Andrangs von Migranten auf dem Weg in die USA hat Mexiko zahlreiche Sicherheitskräfte an seine Südgrenze geschickt. Sie sollen dort Reisepapiere überprüfen und Gesundheitschecks vornehmen. Ein besonderes Augenmerk gilt minderjährige Migranten.

Mexiko hat im Zusammenhang mit der zunehmenden Migration aus Mittelamerika in die USA zahlreiche Sicherheitskräfte an seine Südgrenze geschickt. Wie das nationale Migrationsinstitut INM am Freitag mitteilte, sollten sie an verschiedenen Stellen um das Grenzgebiet herum Reisepapiere überprüfen. Vor dem Hintergrund der COVID-19-Pandemie sollten auch Gesundheitschecks vorgenommen werden.

Nach Angaben der mexikanischen Behörde sei ein weiteres Ziel des Einsatzes, minderjährige Migranten aus Mittelamerika zu schützen. Diese seien Opfer von Menschenhändlern. Angehörige krimineller Netzwerke gäben sich als Begleiter von Kindern aus, um leichter nach Mexiko und in die USA zu gelangen. Seit Anfang des Jahres seien mehr als 4.000 Minderjährige irregulär nach Mexiko eingereist.

Auf Videos war zu sehen, wie Hunderte Soldaten, Polizisten und Mitarbeiter der Migrations- und Gesundheitsbehörden am Freitag in der Stadt Tuxtla Gutiérrez nahe der Grenze mit Guatemala aufmarschierten. US-Medien berichteten, die USA hätten den Nachbarn um Unterstützung gebeten, den stark gestiegenen Andrang von Migranten an der US-Südgrenze einzudämmen. Auf Druck des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatte Mexiko bereits ab Juni 2019 Soldaten eingesetzt, um Migranten an der Durchreise zur US-Grenze zu hindern.

Seit diesem Freitag sind zudem Mexikos Landgrenzen zunächst für 30 Tage für nicht essenzielle Reisen geschlossen. Als Begründung wird die Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus angegeben.

Nach Angaben des US-Grenzschutzes sollen allein im Februar knapp 9.500 Minderjährige über die Grenze mit Mexiko gekommen sein – fast doppelt so viele wie noch im Dezember. Familien und alleinstehende Erwachsene werden von den US-Behörden wieder ausgewiesen, unbegleitete Kinder aber nicht. Gut die Hälfte der Migranten kommt aus Mittelamerika und hat eine lange, gefährliche Reise durch Mexiko hinter sich. Vor allem aus Honduras, Guatemala und El Salvador flüchten sie vor Armut, Gewalt und den Folgen verheerender Stürme. (dpa)

Mehr zum Thema - Biden rät Migranten: "Bleibt zu Hause"