Angespülter Reichtum: Venezolanische Fischer entdecken hunderte Schmuckstücke am Strand

In dem kleinen venezolanischen Fischerdorf Guaca tauchen seit September des vergangenen Jahres zahlreiche Gold- und Silberschmuckstücke, Ornamente und goldene Nuggets an der Küste auf. Den von wirtschaftlichen Ausfällen geplagten Einwohnern kommt dieser Fund mehr als gelegen.

Nicht alles was im Ozean landet, verweilt dort für die Ewigkeit. Einige Dinge, wenn auch selten, finden ihren Weg an die Oberfläche. Nicht nur einer, sondern hunderte Funde in der kleinen venezolanischen Fischerstadt Guaca bestätigen dies. Wie The New York Times berichtete, soll der 25-jährige Fischer Yolman Lares ausgerechnet beim Latrinengang über ein Schmuckstück im Sand gestolpert sein – ein goldenes Medaillon mit dem Abbild der Jungfrau Maria. 

"Ich fing an zu zittern, ich weinte vor Freude. Es war das erste Mal, dass mir etwas Besonderes widerfahren ist", sagte dieser der New York Times

Nachdem Lares seinem Vater von dem Fund berichtet hatte, verbreitete sich die Nachricht unter den rund 2.000 Einwohnern des Dorfes. Jeder Zentimeter der Küste wurde daraufhin von den Dorfbewohnern untersucht. Mehrere hundert Gold- und Silberschmuckstücke, Ornamente und goldene Nuggets wurden in einem Zeitraum von mehreren Monaten aus dem Wasser geborgen. Während einige Dorfbewohner die Fundstücke für schlechtere Zeiten aufbewahren, verkauften andere diese in nahegelegenen Städten für bis zu 1.500 US-Dollar. 

Guaca liegt am Karibischen Meer und zählt seit Jahrzehnten die Fischerei und Fischverarbeitung zu seinen Haupteinnahmequellen. Das Dorf verbucht seit geraumer Zeit aufgrund einer landesweiten Benzinknappheit wirtschaftliche Verluste. Die Corona-Krise versetzte dem Dorf und der dortigen Industrie zu Beginn des Jahres noch einen zusätzlichen Schlag. Obwohl es auf der ganzen Welt Fischerdörfer gibt, die wirtschaftlicher Not ausgesetzt sind, gibt es wahrscheinlich nur eines, an dem Gold angespült wird. 

"Dies ist Gott, der seine Agenda festlegt", sagte Ciro Quijada, ein ansässiger Fischfabrikarbeiter, der einen goldenen Ring fand. Woher die Schmuckstücke stammen und wie sie ihren Weg an den Strand des kleinen Fischerdorfes gefunden haben, ist bislang unbekannt. Ein Experte aus Großbritannien, der die Fundstücke basierend auf Fotografien untersuchte, mutmaßt, dass diese kommerziell Mitte des 20. Jahrhunderts hergestellt wurden. Weitere Analysen müssen jedoch durchgeführt werden, um genau deren Herkunft erörtern zu können. 

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