Erneut Proteste gegen Regierung in Guatemala

Am Samstag sind in Guatemala Tausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die Regierung zu protestieren. Die Demonstranten forderten den Rücktritt des Staatschefs Alejandro Giammattei. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit der Polizei. Ein Bus ging in Flammen auf.

Nachdem das guatemaltekische Parlamentsgebäude vor einer Woche gebrannt hatte, gab es im zentralamerikanischen Staat erneut Proteste gegen die Regierung. Tausende Menschen gingen am Samstag in Guatemala-Stadt und anderen Städten zunächst friedlich auf die Straße. Sie forderten den Rücktritt des Staatschefs Alejandro Giammattei sowie weiterer Politiker.

Viele von ihnen bezogen sich auf Schildern darauf, dass ein Abgeordneter einer rechten Partei arme Guatemalteken als "Bohnenfresser" bezeichnet hatte.

Dabei kam es zu einzelnen Zusammenstößen mit der Polizei. Eine Gruppe von Demonstranten drängte mehrere Beamte von dem Parlamentsgebäude ab.

Eine Gruppe von Vermummten demolierte einen Bus in der Nähe des Platzes der Verfassung. Letztendlich ging das Fahrzeug in Flammen auf. Friedliche Protestler vermuteten eine Provokation hinter dem Akt des Vandalismus.

Bei Protesten an beiden Tagen des vorherigen Wochenendes hatte es Verletzte und Festnahmen gegeben. Damals steckten Protestler Teile des Kongressgebäudes in Brand. Der Auslöser der Ausschreitungen war, dass die Abgeordneten in einem undurchsichtigen Eilverfahren einen Staatshaushalt für das kommende Jahr verabschiedet hatten. Dieser sah Kürzungen bei Menschenrechtsprogrammen und der Bekämpfung der Unterernährung sowie eine Erhöhung der Bezüge der Abgeordneten vor. Präsident Giammattei warf den Demonstranten vor, einen Staatsstreich forcieren zu wollen. Zu den erneuten Protesten kam es nun, obwohl das Parlament den Haushaltsplan am Montag zurückgezogen hatte.

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