Proteste in Peru halten an – Polizei setzt erneut Tränengas ein

Den sechsten Tag in Folge gab es in Peru Demonstrationen gegen die Amtsenthebung des nun ehemaligen Präsidenten Martín Vizcarra. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein, was laut Berichten zu Verletzungen bei Demonstranten und Journalisten führte.

Tausende Menschen sind am Samstag den sechsten Tag in Folge in Peru auf die Straße gegangen, um gegen die aus ihrer Sicht undemokratische Amtsenthebung des nun früheren Präsidenten Martín Vizcarra zu protestieren. Demonstrationen fanden in der Hauptstadt Lima und in anderen Städten des südamerikanischen Landes statt.

In Lima setzte die Polizei erneut Tränengas und Gummigeschosse ein. Laut Medienberichten wurden dabei zum wiederholten Male sowohl Demonstranten als auch Journalisten verletzt.

Nach Angaben der Gesundheitsbehörden kamen bei den Protesten mindestens zwei Menschen ums Leben. Beide jungen Männer im Alter von 24 und 25 Jahren wiesen Schussverletzungen auf. 

Die örtliche Vertretung der Vereinten Nationen und Amnesty International hatten den Sicherheitsbehörden bereits zuvor übermäßige Gewaltanwendung gegen friedliche Demonstranten bei Protesten vorgeworfen. Die Zeitung El Comercio berichtete, Polizisten hätten unerlaubt auch mit Glaskugeln geschossen.

Vizcarra wurde am Montag mit einer deutlichen Mehrheit der Abgeordneten vom Parlament des Amtes enthoben. Während seiner Amtszeit als Gouverneur der Region Moquegua von 2011 bis 2014 soll er Bestechungsgeld von einer Baufirma in Höhe von 2,3 Millionen Sol (etwa 533.000 Euro) angenommen haben. Der konservative Parlamentspräsident Manuel Merino trat das Amt des Staats- und Regierungschefs am Dienstag an und stellte ein neues Kabinett zusammen. Im April stehen in dem Andenstaat die nächsten Präsidenten- und Parlamentswahlen an.

(dpa)

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