Kuba: Havannas Gouverneur verhängt erneut strikten Lockdown

Als Folge steigender registrierter COVID-19 Fälle wurde für Kubas Hauptstadt Havanna für 15 Tage ein Lockdown verhängt. Weiterhin gelten Ausgangssperren sowie Fahrverbote von 19 Uhr bis 5 Uhr früh. Reisen in andere Provinzen des Landes wurden verboten.

Kubas Hauptstadt Havanna wird infolge steigender registrierter Corona-Fälle vom Rest des Landes abgeriegelt. Wie Havannas Gouverneur Reinaldo García Zapata am Donnerstag im Staatsfernsehen mitteilte, wird vom 1. bis zum 15. September ein Lockdown über die Metropole verhängt. Die Ein- und Ausreise aus Havanna soll nur mit einer Sondergenehmigung möglich sein. Zur Durchsetzung sollen Polizeikontrollen an allen Zufahrtsstraßen stattfinden. Außerdem wird eine Ausgangssperre zwischen 19 und 5 Uhr verhängt.

Weiterhin erklärte der Gouverneur in der Fernsehsendung Mesa Redonda:

Während dieser Zeit können die Menschen nicht durch unsere Straßen fahren. Auch außerhalb der Fahrverbotszeiten wird der Autoverkehr eingeschränkt. Außerdem werden Einrichtungen, die keine kontinuierliche Produktion oder unverzichtbare Dienstleistungen bieten, geschlossen oder mit reduziertem Personalbestand bleiben.

Minderjährige sollen sich Zapata zufolge auch tagsüber nicht auf den Straßen aufhalten dürfen. Die meisten Läden dürfen ihre Waren nur an direkte Anwohner verkaufen. Der Wohnsitz wird anhand des Personalausweises überprüft. Zudem soll der Verkauf von Benzin an private Autobesitzer unterbunden werden, um die Mobilität einzuschränken.

Kuba konnte mit strikten Maßnahmen wie dem Stopp aller Flugverbindungen die Pandemie weitgehend eindämmen und hatte die Schutzmaßnahmen daraufhin wieder gelockert. Doch seit Ende Juli wurden in Havanna Einwohner verstärkt positiv auf Corona getestet. Auch andere Provinzen registrierten mehr Fälle, die meist durch Reisende aus der Hauptstadt eingeschleppt wurden.

Die am vergangenen Donnerstag verkündeten Einschränkungen zählen zu den stärksten bisher über Havanna verhängten Maßnahmen. Bei Zuwiderhandlung können Geldstrafen zwischen 2.000 und 3.000 Pesos fällig werden, was etwa dem doppelten bis dreifachen durchschnittlichen Monatslohn entspricht. Wenn die Geldbußen innerhalb von zehn Tagen nicht bezahlt werden, verdoppeln sie sich. Wenn die Strafen nach 30 Tagen immer noch nicht bezahlt sind, wird der Delinquent vor Gericht gestellt.