Argentinien einigt sich mit Gläubigern auf Umschuldung

Argentinien hat sich mit seinen Gläubigern auf eine Umschuldung geeinigt. Die Schulden der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas galten zu den bisherigen Bedingungen als nicht mehr tragbar. Ohne eine Einigung hätte dem Land die neunte Staatspleite gedroht.

Nach langwierigen Verhandlungen mit drei großen Gläubigergruppen teilte das argentinische Wirtschaftsministerium am Dienstag in Buenos Aires mit, dass man nun eine Vereinbarung getroffen habe, die es den Gläubigern ermöglichen werde, den argentinischen Umschuldungsvorschlag zu unterstützen und dem Land einen erheblichen Schuldenerlass zu gewähren.

Demnach verbesserte die argentinische Regierung die Konditionen des vorigen Angebots für die Gläubiger, indem die Zahlungstermine für die Anleihen angepasst wurden. So wurden unter anderem die Zahlungstermine vom 4. März und vom 4. September auf den 9. Januar und den 9. Juli verschoben.

Die Schulden der zweitgrößten Volkswirtschaft Südamerikas galten zu den bisherigen Konditionen als nicht mehr tragbar. Deshalb hatte Argentinien von seinen privaten Gläubigern gefordert, auf einen Teil ihrer Forderungen von rund 66 Milliarden US-Dollar (rund 56 Milliarden Euro) zu verzichten. Ende Mai beglich Argentinien Zinsforderungen in Höhe von 503 Millionen US-Dollar nicht und rutschte dadurch in einen begrenzten Zahlungsausfall. Ohne eine Einigung hätte eine erneute Staatspleite gedroht. Es wäre die neunte gewesen.

Argentinien steckt in einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise. Für das laufende Jahr rechnen Experten mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft um rund zehn Prozent. (rt/dpa)

Mehr zum ThemaUm Zugang zu Corona-Impfstoff zu erleichtern: Peking bietet Lateinamerika Darlehen an