Boliviens selbsternannte "Interimspräsidentin" Jeanine Áñez positiv auf Coronavirus getestet

Die bolivianische "Interimspräsidentin" Jeanine Áñez wurde positiv auf das Coronavirus getestet. Sie bestätigte dies am Donnerstag auf Twitter. Sie fühle sich gut, werde die kommenden zwei Wochen in Quarantäne bleiben und die Regierungsgeschäfte von zu Hause aus führen.

Die frühere Senatorin Áñez war im vergangenen Jahr an die Staatsspitze gerückt, nachdem der ehemalige Präsident Evo Morales nach seiner Wiederwahl auf Druck des Militärs zurückgetreten und ins Exil geflohen war. Am 6. September soll es in Bolivien Neuwahlen geben. Die zunächst für den 3. Mai vorgesehenen Wahlen waren wegen der weitgehenden Ausgangsbeschränkungen in der Corona-Pandemie verschoben worden.

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Nach Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro und dem honduranischen Präsidenten Juan Orlando Hernández ist Áñez die dritte Regierungschefin in Lateinamerika, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Boliviens Gesundheitsministerin Eidy Roca hatte vor ein paar Tagen mitgeteilt, dass sie auch mit dem Coronavirus infiziert ist.

In Bolivien haben sich bislang knapp 45.000 Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, 1.638 Patienten sind im Zusammenhang mir der Lungenkrankheit COVID-19 gestorben.

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