Nach brutalen Tritten ins Gesicht: Mexikanische Polizei nimmt zwei Beamte fest

Am Freitag haben Dutzende Menschen vor der US-Botschaft und der Vertretung des Bundesstaates Jalisco in der mexikanischen Hauptstadt demonstriert. Da einige von ihnen randalierten, schritt die Polizei ein. Einer jungen Frau wurde dabei brutal ins Gesicht getreten.

Wegen eines brutalen Angriffs auf eine junge Demonstrantin sind in Mexiko-Stadt zwei Polizisten festgenommen worden. Bilder, die in sozialen Medien verbreitet wurden, zeigen, wie zwei Polizisten einer auf dem Boden liegenden Teilnehmerin ins Gesicht treten. Berichten zufolge handelt es sich bei ihr um eine 16-Jährige.

Die Demonstration fand am Freitag vor der US-Botschaft und der Vertretung des Bundesstaates Jalisco in der mexikanischen Hauptstadt statt. Einige Protestler randalierten, woraufhin die Polizei einschritt. Bei ihnen handelte es sich Berichten zufolge um Anarchisten. Ihr Protest richtete sich demnach gegen den Tod des Afroamerikaners George Floyd in den USA sowie gegen den Tod eines Mannes namens Giovanni López in Polizeigewahrsam in Jalisco.

Mehr zum ThemaCoronavirus besiegt? Mindestabstände bei Demos offenbar nicht immer gleich wichtig

Am Freitagabend (Ortszeit) sprach die Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, in einer Videobotschaft von Missbrauch durch die Polizisten und forderte von der Staatsanwaltschaft und der Menschenrechtskommission der Stadt eine Untersuchung. "Für meine Regierung ist das inakzeptabel", sagte sie.

Kurz darauf erklärten die Sicherheitskräfte der Stadt, die zwei Polizisten seien der Staatsanwaltschaft übergeben worden. Zum Gesundheitszustand der Jugendlichen gab es zunächst keine Angaben.

Berichten zufolge war López am 4. Mai festgenommen worden, weil er sich nicht an die im westmexikanischen Bundesstaat geltende Mundschutzpflicht gehalten hatte. Am nächsten Tag starb er unter ungeklärten Umständen. Nachdem ein Video der Festnahme verbreitet worden war, kam es am Donnerstag zu Protesten und Gewalt in Guadalajara, der Hauptstadt Jaliscos und zweitgrößten Stadt des nordamerikanischen Landes. Ein Polizist wurde angezündet. Er überlebte.

Die mexikanische Vertretung des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte verurteilte den Tod López' und forderte eine unabhängige Untersuchung. (dpa)

Mehr zum Thema - USA: Video heizt Wut auf Polizei weiter an – 75-Jähriger erleidet schwere Kopfverletzung