Rund 100 Tote durch gepanschten Schnaps in Mexiko

In Mexiko sind ungefähr 100 Menschen an einer Vergiftung durch minderwertigen Schnaps gestorben. Die traurigen Vorfälle häufen sich vor dem Hintergrund der Corona-Epidemie im Land, da der Verkauf von Alkohol in einigen der betroffenen Gegenden derzeit verboten ist.

Allein im zentralmexikanischen Bundesstaat Puebla starben bis Mittwochabend nach Angaben der Regionalregierung 42 Menschen. Elf weitere Personen wurden ins Krankenhaus gebracht. Ihr Zustand war ernst. Die Gesundheitsbehörden des benachbarten Bundesstaates Morelos meldeten 18 Todesopfer. Im Bundesstaat Jalisco im Westen des Landes wurden seit Ende April weitere 38 Fälle registriert.

Viele der Opfer hatten laut Medienberichten Refino, eine häufig privat destillierte Art von Agavenschnaps, getrunken. Im Bundesstaat Jalisco wurden Vergiftungen mit Methanol nachgewiesen. Ein Verdächtiger wurde festgenommen.

Methanol kann in schwarzgebranntem Schnaps vorkommen, wenn dieser nicht fachgerecht destilliert wird. Bereits kleine Mengen reichen für eine Vergiftung mit Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Sehstörungen bis zur Erblindung oder gar Bewusstlosigkeit und Atemstillstand aus. (dpa)

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