Drogenlabor auf Familienfinca bringt Kolumbiens Botschafter in Uruguay zu Fall

Der kolumbianische Botschafter in Uruguay legte am Montag sein Amt nieder. Der Grund ist eine Drogenküche, welche die kolumbianische Polizei im Februar auf seinem Landgut entdeckt hat. Nun will sich Fernando Sanclemente völlig auf seine Verteidigung konzentrieren.

Ein Drogenlabor auf seiner Familienfinca in Kolumbien ist dem kolumbianischen Botschafter in Uruguay Fernando Sanclemente zum Verhängnis geworden. Der Diplomat reichte beim einheimischen Außenministerium seinen Rücktritt ein, nachdem der kolumbianische Generalbundesanwalt in einem Fernsehinterview am Wochenende angekündigt hatte, ihn unmittelbar mit dem Fund in Verbindung zu bringen. Die Behörde bestätigte am 6. April, das Gesuch erhalten zu haben.

Fernando Sanclemente bedankte sich bei seiner Behörde und dem Präsidenten Iván Duque für die ihm erwiesene Ehre. Nun müsse er sich darauf konzentrieren, den guten Namen seiner Familie zu verteidigen. Der Diplomat zeigte sich zuversichtlich, dass er seine "Unschuld, Transparenz und Ehrlichkeit" vor Gericht beweisen werde.

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Am 12. Februar hatte die kolumbianische Polizei auf dem Grundstück der Familie Sanclemente, 60 Kilometer von der Hauptstadt Bogotá entfernt, ein Drogenlabor entdeckt, in Brand gesteckt und fünf Personen festgenommen. Berichten zufolge konnten dort bis zu zwei Tonnen Kokain pro Monat produziert werden, um dann über den Flughafen El Dorado in Bogotá ins Ausland transportiert zu werden.

Der Diplomat behauptete von Anfang an, nichts von dem Labor gewusst zu haben. Er versicherte, die Farm sei seit dem Jahr 1987 eine Partnerschaft zwischen den Familien Sanclemente und Spiwak, die ihrerseits Eigentümerin der kolumbianischen Hotelkette Dann ist. Sein Bruder sei der gesetzliche Vertreter der 50 Prozent, die seiner Familie zustehen. Ein Teil des Landgutes werde seit Juni 2017 an andere Personen für den Anbau von Obst und Gemüse verpachtet.

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