Sudan-Konflikt: Blutige Zerschlagung der Proteste, Vergewaltigungen und Überfälle auf Krankenhäuser

Demonstranten im Sudan fordern weiterhin die Rückgabe der Macht an eine zivile Regierung. Seit dem Sturz des Präsidenten regiert das Militär mit harter Hand gegen das Volk. Die Opferzahlen steigen. Ärzte werfen dem Militär Vergewaltigungen sowie Überfälle auf Krankenhäuser vor.

Am Montag ereignete sich der stärkste Gewaltausbruch im Sudan, seit die Regierung Omar al-Baschirs gestürzt wurde. Sudanesische Sicherheitskräfte attackierten eine Sitzblockade der Opposition in Khartum, der Hauptstadt des Sudan. Mit Tränengas und Feuer zielten sie auf die Demonstranten und zündeten deren Zelte an. Mindestens 30 Menschen wurden getötet. Die Protest-Organisation Sudanese Professionals Association (SPA) beschuldigt die Sicherheitskräfte eines "Massakers". Der oberste Staatsanwalt Al-Waleed Saeed Ahmed veranlasste eine Untersuchung zu dem Vorfall. 

Laut dem Zentralkomitee der sudanesischen Ärzte (CCSD) wurden seit Montag mindestens 60 Personen im Zuge der Protest-Bewegung getötet. Sicherheitskräfte im Sudan würden zudem Krankenhäuser überfallen und Frauen nahe des Militärhauptsitzes vergewaltigen. 

Anlässlich des muslimischen Ramadanfestes "Eid al-Fitr" sagte der Militärführer General Abdel Fattah al-Burhan

Wir im Militärrat strecken unsere Hände nach Verhandlungen ohne Fesseln aus (...)

Zuvor hatte al-Burhan bekannt gemacht, dass er jegliche Verhandlungen mit Vertretern der Demonstranten abweise und innerhalb der nächsten neun Monate Wahlen einberufen werde. Amnesty International fordert von den Vereinten Nationen Sanktionen gegen das sudanesische Militär. Ein Sprecher des Auswärtigem Amtes zur Situation im Sudan:

Diese Gewalt ist nicht zu rechtfertigen und muss sofort aufhören.