Referendum über Verfassungsänderungen in Ägypten: Staatsoberhaupt kann mehr Befugnisse bekommen

Am Samstag hat in Ägypten ein Volksentscheid über neue Machtbefugnisse für den Präsidenten begonnen. Über 61 Millionen Wahlberechtigte sind im nordafrikanischen Land aufgerufen, an dem dreitägigen Referendum teilzunehmen. Verweigerer müssen 30 US-Dollar Strafe zahlen.

Ägyptens Parlament hat die Verfassungsänderungen erst an diesem Dienstag mit einer Zweidrittelmehrheit beschlossen. Dadurch wird die Amtszeit des Präsidenten von vier auf sechs Jahre verlängert. Der Staatschef bekommt mehr Einfluss auf die Besetzung von hohen Ämtern im Justizwesen. Außerdem soll es wieder einen Vizepräsidenten und einen Senat mit eingeschränkten Befugnissen geben. Für Frauen, Arbeiter, Bauern, Christen, Jugendliche und Behinderte wird es Quoten im Parlament geben. Zudem erhält das Militär weitere Befugnisse. Entscheidend wird sein, wie hoch die Wahlbeteiligung ausfällt.

Die Wahlberechtigten können ihre Stimme von 09:00 Uhr bis 21:00 Uhr abgeben. Dazwischen gibt es eine einstündige Mittagspause. Während der Abstimmung gelten landesweit erhöhte Sicherheitsvorkehrungen. Für die Ordnung sorgen die Polizei und die Streitkräfte. (TASS/dpa/RIA Nowosti)

Mehr zum ThemaKein Interesse an Spannungen mit dem Iran: Ägypten will nicht Teil arabischer NATO werden