Sudans Präsident Umar al-Baschir abgesetzt – Ausnahmezustand verhängt

Laut Medienberichten wurde Sudans Präsident Umar al-Baschir am Donnerstag abgesetzt. Zuvor kam es zu tödlichen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, die diese Woche einen Höhepunkt erreichten. Baschir regierte den Sudan über 30 Jahre lang.

Früher am Donnerstag hatten die sudanesischen Streitkräfte verkündet, sie würden "in Kürze eine wichtige Erklärung abgeben". Medienberichten zufolge befanden sich den Tag über gepanzerte Fahrzeuge rund um al-Baschirs Präsidentenpalast in der Hauptstadt Khartum.

Mittlerweile hat das Militär nach Angaben des sudanesischen Verteidigungsministers Awad Ibn Auf die Macht im Sudan übernommen. Es werde eine von den Streitkräften geführte zweijährige Übergangsphase geben, nach der eine Wahl stattfinden soll, teilte Ibn Auf, der auch Vizepräsident ist, am Donnerstag in einer TV-Ansprache mit. Er verkündete zudem den Ausnahmezustand für drei Monate. Der abgesetzte Präsident Umar al-Baschir sei festgenommen worden und befinde sich an einem sicheren Ort.

Tausende von Demonstranten hatten sich vor dem Armeehauptquartier in Khartum versammelt, Fernseh- und Radiosender sendeten patriotische Musik. Laut Reuters sangen Demonstranten bereits vor der Verkündung der Absetzung, während sie auf weitere Nachrichten warteten: "[Die Regierung] ist gefallen. Wir haben gewonnen."

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