Internationale Ölfirmen wie Chevron, ExxonMobil, Shell, Total, Eni und Equinor wurden jeweils aufgefordert, der nigerianischen Bundesregierung zwischen zweieinhalb und fünf Milliarden US-Dollar zu zahlen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
In Nigeria tätige Unternehmen sollen die vom Staat vorgesehenen Steuern und Lizenzgebühren zahlen und außerdem Öl und Gas an den Staat liefern.
Die norwegische Firma Equinor bestätigte gegenüber Reuters, dass Unternehmen der Branche amtliche Schreiben vom nigerianischen Staat erhalten haben. Ein Sprecher des norwegischen Energieunternehmens sagte gegenüber der Agentur:
Mehrere Betreiber haben in einem früheren Fall sowohl von der nigerianischen Regierung als auch lokalen Behörden in Teilen des Landes ähnliche Forderungen erhalten.
Er hob aber hervor, dass Equinor den Fall als unbegründet ansieht.
Die nigerianische Bundesregierung und die Bundesstaaten haben sich kürzlich darauf geeinigt, wie die Einnahmen aus Öl und Gas verteilt werden sollen. Entsprechend dieser Verteilung muss die Zentralregierung den Bundesländer mehrere Milliarden US-Dollar zahlen. Eine Quelle erklärte gegenüber Reuters:
Das sieht aus wie ein interner Streit zwischen Bundes- und Landesregierungen. Die Zentralregierung versucht einfach, das Geld, das sie schuldet, auf die internationalen Ölgesellschaften zu verlagern.
Die milliardenschweren Steuerforderungen an die Ölkonzerne stellen einen weiteren Hinderungsgrund für Investitionen in Nigerias Ölindustrie dar. In der Branche wurden in den letzten Jahren immer wieder Fälle von Öldiebstählen, Ölkatastrophen und militanter Gewalt registriert.
Die Nigerian National Petroleum Corporation (NNPC) erklärte, dass die Ölproduktion Nigerias im Jahr 2018 im Jahresvergleich um neun Prozent auf 2,09 Millionen Barrel pro Tag (bpd) gestiegen ist. Sekundäre Quellen der OPEC besagen jedoch, dass die nigerianische Rohölproduktion von Dezember 2018 bis Januar 2019 um 52.000 bpd auf 1,792 Millionen bpd anstieg.