"Ihr greift Zivilisten an und tötet unsere Söhne" - Libyer protestieren gegen US-Luftangriffe

Am Dienstag gingen in Libyen Menschen auf die Straßen, um gegen Luftangriffe der USA im Südwesten des Landes zu protestieren. Washington dementiert jedoch zivile Opfer. Die USA bauen ihre Stützpunkte in Nordafrika aus und setzen dabei vor allem auf Drohnen.

Es war der dritte Luftangriff der USA seit März gegen die Terrororganisationen Al-Qaida und Islamischer Maghreb (AQIM). Beim jüngsten Luftangriff nahe der algerischen Grenze kamen laut US-Angaben 11 Al-Qaida Mitglieder ums Leben. In den drei Fahrzeugen, die zerstört wurden, hätten sich nach Aussagen des US-Kommandos in Afrika (AFRICOM) keine Zivilisten befunden. Die Tuareg aber protestierten am Dienstag und forderten Nachforschungen der Regierung in Tripolis. 

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Auf den Protestplakaten war zu lesen: 

AFRICOM griff Zivilisten an. AFRICOM tötet unsere Söhne. 

Der Direktor des US-Africa Command US Marine Corps, General Gregg P. Olson, sagte: 

AFRICOM wird Präzisionsangriffe vornehmen, um Terroristen einen sicheren Hafen in Libyen zu verwehren. Wir werden den Druck auf ihr Netzwerk aufrechterhalten, und sie werden, wo auch immer sie sich befinden, verletzlich bleiben. 

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Unter der Regierung Trumps gab es bis März acht Luftangriffe in Libyen. AFRICOM besteht seit 2007 und ist eines von zehn Unified Combatant Commands des US-Militärs. Die US-Streitkräfte unterhalten auf dem afrikanischen Kontinent 34 Stützpunkte, die höchste Konzentration davon am Horn von Afrika und im Norden des Kontinents. In Libyen befinden sich drei davon. Aus Washington heißt es, die USA hätten eine "leichte Basis" in Afrika. Dies widerspricht jedoch der Tatsache, dass die USA in Agadez, Niger, eine große Drohnenbasis bauen.