Asiatisches Zika-Virus in Südwest-Afrika: Steigende Zahl seltener Geburtsfehler

Zwischen Februar 2017 und Mai 2018 wurden in Angola mindestens 72 Kinder mit Mikrozephalie geboren. Forscher vermuten, dass es der erste Ausbruch durch asiatische Zika-Viren in Afrika ist, und befürchten die weitere Ausbreitung in andere afrikanische Länder.

Besonders gefährdet durch den von Mücken übertragenden Zika-Virus sind Schwangere. Es kann zu Hirnschäden und Fehlbildungen des Schädels kommen. Das Zika-Virus wird durch den Stich einer infizierten Gelbfieber- oder Ägyptische Tigermücke (Aedes aegypti) übertragen, die eben auch Chikungunya, Dengue-Fieber und Gelbfieber weitergibt. Im Jahr 2015 kam es zu 3.762 Geburtsfehlern bei Kindern in Brasilien, darunter Mikrozephalie (Schädelfehlbildungen), welche auf das asiatische Zika-Virus zurückzuführen sind. 

Das Gesundheitsministerium von Angola spricht von 42 Zika-Fällen und weiteren 56 Fällen von Mikrozephalie seit Beginn des vorherigen Jahres:

Wahrscheinlich können nicht alle Fälle von Mikrozephalie Zika zugeschrieben werden.

Auch Röteln und Syphilis können Mikrozephalie hervorrufen. Einem WHO-Bericht zufolge liegen andere Zahlen vor. Viele Fälle bleiben wegen fehlender Testmöglichkeiten unentdeckt. In dem südwestafrikanischen Land fehlt es an einer ausreichenden Diagnostik, um den Ursachen nachzugehen. 

Während die Gesundheitskrise in Brasilien besiegt scheint, sorgen sich Wissenschaftler und Ärzte in Angola, dass sich die Krankheit auf andere afrikanische Länder ausbreiten könnte. Zuletzt gab es bereits Meldungen aus Thailand über Zika-Erkrankungen. Schwangere seien dort jedoch nicht betroffen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärte am 1. Februar 2016 erstmals den "Öffentlichen Gesundheitsnotstand internationalen Ausmaßes". Das erste klinisch nachgewiesene Zika-Virus wurde bei einer Frau, die nach Brasilien gereist war, Anfang 2016 gefunden. Diese erkrankte in der 13. Schwangerschaftswoche (SSW). In der 32. SSW wurden beim Fötus Schäden am Gehirn festgestellt. Einen Impfstoff gibt es zwar mittlerweile. Dieser muss jedoch noch klinisch getestet werden. Er wurde von Wissenschaftlern aus China und Frankreich entwickelt. Auf den Markt kommen soll er im kommenden Jahr.