Italienische Marine schmuggelt 3.600 Schachteln Zigaretten nach Abschluss von Libyen-Mission

Ein italienisches Marineschiff wurde auf dem Rückweg von einer Mission, um Migranten daran zu hindern, von Libyen nach Europa einzureisen, benutzt, um Zigaretten zu schmuggeln. Das bestätigte die italienische Marine am Mittwoch nach Enthüllungen in der Presse.

Das Schiff "Caprera" hatte mehr als 700 Kilogramm Schmuggelzigaretten an Bord, insgesamt 3.600 Schachteln in 72 Kartons, berichtet die Webseite der Fernsehsendung Le Iene.

Das Schiff hatte dreieinhalb Monate im Hafen von Tripolis gelegen, um mit der libyschen Küstenwache eine Hilfsmission zur Abfangung und Rettung von Migrantenbooten im Mittelmeer durchzuführen.

Das italienische Marineschiff, das Teil der Marineoperation "Mare Nostrum" im Mittelmeer war, hatte die libysche Küstenwache bei der Identifizierung von abfahrenden Schiffen unterstützt, die Migranten heimlich mit nach Italien brachten, so ein Bericht der italienischen Tageszeitung Repubblica.

Als die "Caprera" Mitte Juli in den süditalienischen Stützpunkt Brindisi zurückkehrte, befahl der Kommandant eine vollständige Durchsuchung, die nach einer Aussage der Marine die Kisten mit ausländischen Zigaretten zu Tage führte.

Die Zigaretten wurden beschlagnahmt und eine gerichtliche sowie interne Untersuchung wurden eingeleitet.

Die Zigaretten waren nach einer Routinekontrolle entdeckt worden, als das Boot am 16. Juli dieses Jahres in Brindisi anlegte. Ein Angehöriger der Marine, der in der gleichen Nacht eine Tasche voller Zigaretten mit sich führte wurde von der italienischen Finanzkriminalpolizei Guardia di Finanza (GdF) festgenommen.