Uran-Riese Sudan einigt sich mit Russland auf Bau eines ersten Kernkraftwerks

Sudan plant, mit Russland ein Memorandum über den Bau eines Kernkraftwerks zu unterzeichnen. Das berichtet die staatliche sudanesische Nachrichtenagentur SUNA unter Berufung auf einen Beamten des Ministeriums für Wasserressourcen, Bewässerung und Elektrizität.

Der sudanesische Minister für Wasserressourcen, Bewässerung und Elektrizität, Mutaz Mohamed Musa Salim, machte sich am Montag auf den Weg zu einem Besuch in Moskau, um Gespräche mit den Topmanagern des russischen staatlichen Nuklearkonzerns Rosatom zu führen. Nach Angaben des Ministerialbeamten soll der Besuch eine Reihe von verbindlichen Absichtserklärungen und einen Fahrplan für die Umsetzung des Plans zum Bau eines Kernkraftwerks im Sudan nach sich ziehen.

Der Besuch des Ministers findet einige Monate nach der Erklärung des sudanesischen Präsidenten Umar al-Baschir über die Absicht seines Landes statt, die Zusammenarbeit mit Russland im Kernenergiesektor auszubauen, stellte SUNA fest.

Bereits im vergangenen Dezember teilte Rosatom mit, dass das Unternehmen ein Abkommen über den Bau des ersten Kernkraftwerks zur Stromerzeugung im Sudan unterzeichnet habe.

Im November 2017 sagte Minister Musa, dass der Bau des Kernkraftwerks nach der Unterzeichnung des Vertrages etwa anderthalb Jahre in Anspruch nehmen wird, und wies darauf hin, dass das Projekt Teil eines Regierungsplans ist, wonach der Sudan bis 2020 mehr als 5.000 Megawatt Strom selbst erzeugen will.

Der Sudan verfügt über die drittgrößten Uranvorkommen der Welt. Unter diesem Eindruck forciert Moskau mittels seines Engagements in dem ostafrikanischen Land auch seine weltweite Führungsrolle im Bereich der Kernenergie.