Sierra Leones Präsident sieht "nationalen Notstand" wegen synthetischer Droge "Kush"

Die synthetische Droge "Kush" hat laut Präsident Julius Maada Bio im westafrikanischen Land Sierra Leone "verheerende Auswirkungen". Das Land stehe vor einer "existenziellen Bedrohung".

Der Präsident von Sierra Leone, Julius Maada Bio, hat den Drogenkonsum in seinem Land als "nationalen Notstand" bezeichnet und der bei Jugendlichen beliebten synthetischen Droge "Kush" den Kampf angesagt.

Bio erklärte am Donnerstag in einer Ansprache:

"Unser Land steht derzeit vor einer existenziellen Bedrohung durch die verheerenden Auswirkungen von Drogen und Drogensucht, vor allem durch die synthetische Droge Kush."

Bio führte weiter aus, seine Regierung arbeite daran, die Netzwerke des Drogenhandels zu zerschlagen.

Eine Taskforce aus Regierungsstellen, Gesundheitsbehörden und Nichtregierungsorganisationen soll nun eine Strategie umsetzen, die auf fünf Säulen beruht: Prävention, Behandlung, Unterstützung der Sozialdienste, Strafverfolgung und Engagement in der Gemeinschaft.

In der Hauptstadt Freetown beschlagnahmte die Polizei zwei mit "Kush" gefüllte Container, wie die Polizei am Donnerstag erklärte. Sieben Verdächtige wurden festgenommen.

Die in Sierra Leone konsumierte Droge "Kush" (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen, alten Cannabis-Sorte aus Afghanistan) ist eine Mischung aus chemischen Substanzen und Pflanzen.

Die Droge hat eine ähnliche Wirkung wie Cannabis und fand in dem westafrikanischen Land sowie im Nachbarland Liberia seit einigen Jahren rasch Verbreitung.

Nach Angaben der Leiter von Gesundheitseinrichtungen in Freetown sind 90 Prozent der Einweisungen von Männern in die zentrale psychiatrische Abteilung auf den Konsum von "Kush" zurückzuführen.

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