Überschwemmungen im Kongo fordern mehr als 400 Menschenleben

Mehr als 400 Menschen sind offiziellen Angaben zufolge nach heftigen Überschwemmungen und Erdrutschen in der Demokratischen Republik Kongo ums Leben gekommen. Mehr als 5.000 Personen werden immer noch vermisst, Tausende wurden obdachlos.

Nach der Überschwemmungs- und Erdrutschkatastrophe in der Provinz Sud-Kivu der Demokratischen Republik Kongo in der vergangenen Woche wurden mindestens 410 Tote bestätigt; rund 5.000 weitere Menschen werden noch vermisst.

Die Überschwemmungen, die am 4. und 5. Mai mit sintflutartigen Regenfällen begonnen hatten, trafen Berichten zufolge die am Fluss gelegenen Dörfer Nyamukubi und Bushushu und zerstörten Gebäude sowie Felder und Vieh. Tausende Menschen wurden obdachlos. Ulrich Crepin Namfeibona, Nothilfekoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Sud-Kivu, beschrieb die Lage als "katastrophal" und sagte, dass einige Gebiete nicht mehr wiederzuerkennen seien:

"In Nyamukubi wurde fast die Hälfte des Dorfes zerstört. Aufgrund von Überschwemmungsschäden kann die Hauptstraße zwischen Nyamukubi und Kalehe nicht mehr befahren werden, was die Ankunft humanitärer Hilfe behindert."

Die örtlichen Behörden erklärten gegenüber den Medien, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigt, da die Maßnahmen zur Rettung der Einwohner und die Bergung der Leichen noch andauern. John Kashinzwe Kibekenge, der Sprecher des Roten Kreuzes in der Provinz Sud-Kivu, schilderte:

"Wir sind nicht in der Lage, so viele Leichen so schnell wie nötig zu bergen. Wir suchen mit Spießen und Händen nach Leichen."

Laut AFP habe die Regierung Särge an die betroffenen Gemeinden geliefert, nachdem Berichte darauf hingedeutet hatten, dass viele der Toten in Massengräbern verscharrt worden waren. Roger Nabusike, ein Einwohner von Nyamukubi, erläuterte dazu:

"Diese Särge kamen zu spät an. Wir hätten uns gewünscht, dass sie rechtzeitig eintreffen. Es war wichtig, weil wir bereits Menschen wie Schweine begraben haben, indem wir drei, fünf, zehn, 40 Menschen in dasselbe Loch gesteckt haben."

Ärzte ohne Grenzen würde die Situation in den kommenden Tagen weiter beobachten, um den medizinischen und humanitären Bedarf zu ermitteln, so Nabusike, der den Ausbruch von Krankheiten in der von Cholera betroffenen Region befürchtet.

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