Sudan: Regierung unterzeichnet nach 17 Jahren Konflikt Friedensabkommen mit Rebellengruppen

Sudans Regierung und ein Bündnis der wichtigsten Rebellengruppen haben ein lange erwartetes Friedensabkommen unterzeichnet. Man hofft, dass es den langwierigen bewaffneten Konflikt beenden wird, der in dem afrikanischen Land rund 300.000 Menschenleben forderte.

Im Sudan wurde ein Schritt zur Deeskalation des inneren Konfliktes zwischen der Regierung und einer Gruppe von Rebellen gemacht. Am Montag fand in Juba, der Hauptstadt des benachbarten Südsudans, die Unterzeichnungszeremonie eines Friedensabkommens zwischen den beiden Seiten statt. Erst zwei Tage zuvor einigte man sich endgültig auf die Bedingungen des Abkommens. Das Gastgeberland half bei der Vermittlung der Friedensgespräche, die im vergangenen Jahr begannen.

Das Friedensabkommen umfasst wichtige Fragen wie Sicherheit, Landbesitz, Machtteilung und die Wiederaufnahme von Flüchtlingen. Seit dem Ausbruch des Konflikts zwischen überwiegend arabischen Regierungstruppen und nicht-arabischen Rebellen in der westlichen Darfur-Region im Jahr 2003 wurden nach Angaben der UNO rund 2,5 Millionen Menschen vertrieben. Schätzungsweise 300.000 Menschen wurden während der Kämpfe getötet.

Der Rebellenallianz, die das Abkommen unterzeichnete, gehören Gruppen aus den Regionen Südkurdufan und Blauer Nil an, die in einen größeren Bürgerkrieg im Sudan verwickelt sind. Die Provinzen blieben unter sudanesischer Souveränität, als sich der nicht-arabische Teil des Landes 2011 abspaltete, um den Staat Südsudan auszurufen.

Ermöglicht wurden die Friedensgespräche durch den Sturz des langjährigen sudanesischen Machthabers Umar al-Baschir, der im April vergangenen Jahres nach zwei Jahrzehnten an der Macht gestürzt wurde. Die Übergangsregierung machte die Verhandlungen mit den Rebellen zu einer ihrer obersten Prioritäten.

Es gab schon zuvor Versuche, den sudanesischen Konflikt zu beenden: 2006 wurde ein Friedensabkommen in Nigeria und 2010 ein weiteres in Katar unterzeichnet, die beide jedoch später scheiterten.

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