USA entsenden hunderte Militärs zur Ausbildung von syrischen Kämpfern

Das Pentagon entsendet weitere 400 US-Militärs zur Ausbildung "gemäßigter”, syrischer Rebellen gegen den Islamischen Staat (IS). In den Wochen zuvor hatten die USA bereits 3.000 Militärberater und Spezialeinheiten in den Irak entsandt. Trotz der US-Truppenentsendung und Luftschläge konnte der IS bisher seine Territorial-Kontrolle ausbauen. Droht bald US-Bodenoffensive?
In den letzten Wochen und Monaten reisten mit dem zumindest postulierten Ziel, den Vormarsch des IS zu stoppen, rund 3.000 US-amerikanische Militärberater, Offiziere und Spezialkommandos in den Irak ein. Auch Syrien soll es künftig vergönnt sein, das erweiterte Schlachtfeld US-amerikanischer Planspiele zu werden. Am Donnerstag erklärte ein Pentagon-Sprecher, dass die USA an einer von syrischen Aufständischen geführten Bodenoffensive arbeiteten. Dabei sollen 400 Ausbilder aus den Reihen der US-Armee die geschwächten und in sich verstrittenen Verbände der Freien Syrischen Armee (FSA) gegen die Truppen des Islamischen Staates fit machen. Auch dürfen sich die FSA-Kämpfer auf schweres Kriegsgerät "Made in USA" freuen. Die Aufständischen sollen, einer ausländischen Invasionsarmee gleich, in einem der Nachbarstaaten Syriens ausgebildet werden. Oberst Steve Warren deutete an, noch sei unklar, wo die Truppen der sogenannten "gemäßigten" Rebellen stationiert werden. Allerdings sollen die Türkei, Katar sowie Saudi-Arabien angeboten haben, Trainingslager auf ihrem Staatsgebiet einzurichten. Das ambitionierte Trainingsprogramm soll Teil eines auf mehrere Jahren ausgelegten Planes der Obama-Administration zur Niederschlagung des IS sein. Nach Einschätzung des US-amerikanischen Verteidigungsministerium werden dieses Jahr 5.000 Rebellen adäquat ausgebildet werden können. Insgesamt soll die Trainingsmission 15.000 Kämpfer umfassen. Kombiniert mit vermeintlich "gezielten" Luftschlägen auf IS-Positionen spekuliert das Weiße Haus auf einen Zusammenbruch der Organisation in Syrien. Dieser hingegen zeigt sich weiter siegessicher. So droht der aus Solingen stammende IS-Kader Christian Emde in einem über Youtube verbreiteten Interview mit dem Journalisten Jürgen Todenhöfer an, der IS werde auch Europa einnehmen. Die Offenlegung der geplanten Truppeneinsätze für eine syrische Ausbildungsmission kam nur wenige Tage, nachdem sich hochrangige US-Beamten mit Vertretern der syrischen Opposition, Militärs und Zivilgesellschaft in Istanbul trafen, um die konkrete Koordinierung des Programms zu diskutieren.