Euro erreicht tiefsten Wert seit neun Jahren

Der Euro ist auf 1,1861 US-Dollar gefallen, sein schwächster Wert seit 2006, aufgrund der Unsicherheit über Griechenlands Verbleib in der Euro-Zone. Ein starker Dollar und die Erwartung, dass die Europäische Zentralbank ihr Stimulus-Programm aufstocken wird, haben ein Übriges getan. Finanzmarktstrategen bezeichnen mittlerweile den Austritt Griechenlands aus der Währungsunion als "machbar".
Der Euro war am Montagmorgen während der asiatischen Handelsstunden auf 1,1861 US-Dollar gefallen, um kurz darauf im europäischen Handel wieder leicht auf 1,1950 US-Dollar  anzusteigen. Damit hatte die Währung 1,2 Prozent ihres Wertes verloren. Auch Europäische Aktienwerte waren unbeständig. Investoren mussten zudem die Implikationen eines schwachen Euros sowie den weiteren starken Verfall des Ölpreises auf ein Fünfeinhalb-Jahrestief verdauen. Investoren hatten auch darauf gewettet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ein Programm zum Aufkauf von Bonds eröffnet. Diese Politik der "quantitativen Lockerung" (QE) [engl.: quantitative easing], die bis zu einer Billion Euro zur Bilanz der Zentralbank addieren könnte. "Es ist schwer sich etwas vorzustellen, was den Markt davon überzeugen könnte, dass der Euro zu diesem Zeitpunkt keine Verkaufsmöglichkeit ist", sagte Roberto Mialich, leitender Devisenstratege bei Unicredit SpA in Mailand und ergänzte: "Der Markt spekuliert weiterhin, dass die EZB die quantitative Lockerung diesen Monat beginnen wird. Die Wahlen in Griechenland werden die Agenda für Draghi offensichtlich noch weiter verkomplizieren." Fredrik Erixon, Leiter des "European Centre for International Political Economy" (ECIPE), einem weltwirtschaftlichen Think-Tank in Brüssel, erklärte gegenüber Bloomberg: "Viele europäische Beamte glauben, dass ein Austritt Griechenlands machbar wäre, und im Vergleich zu 2010 und 2011 würden wir nicht den gleichen kaskadenförmigen Effekt auf Länder wie Spanien oder Irland sehen."