Neuer Energiekrieg? Ukraine enteignet Transneft-Öl-Pipeline

Die Ukraine hat 1.400 Kilometer einer Pipeline beschlagnahmt, die dem russischen Pipeline-Betreiber Transneft gehören. Über eine dieser Pipelines wird Dieselkraftstoff aus Russland nach Europa geliefert. Welche Konsequenzen diese Entscheidung für die Energieversorgung mit Europa hat ist noch nicht absehbar.
Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine hat am Mittwoch, laut der Nachrichtenagentur Ria Nowosti, die Rechtmäßigkeit der Entscheidung bestätigt 1400 Kilometer der Leitungen Samara-Westen und Grosny-Armawir-Trudowaja zu verstaatlichen. Über eine dieser Pipelines wird Dieselkraftstoff aus Russland nach Europa gepumpt. Transneft-Konzernsprecher Igor Djomin teilte am Mittwoch in Moskau mit, dass der Konzern die Entscheidung juristisch anfechten wird: "Wir werden beim Höchsten Wirtschaftsgericht der Ukraine eine Klage einreichen, nachdem wir den Gerichtsbeschluss offiziell erhalten haben." Transneft ist der weltgrößte Pipelinebetreiber. Das Unternehmen kontrolliert Leitungen mit einer Gesamtlänge von 48.708 Kilometern. Das Kontrollpaket in Höhe von 78 Prozent der Anteile wird vom Staat gehalten. Die Vorzugsaktien des Unternehmens sind in privatem Streubesitz. Erst kürzlich war in Odessa eine Raffinerie, die zum russischen Energiekonzern Lukoil gehört, von ukrainische Regierungstruppen erstürmt wurden.