Merkel spielt weiter Kalten Krieg: Sanktionen sollen in Kraft bleiben

Bundeskanzlerin Angela Merkel verkündet, dass die Sanktionen gegen Russland aufrechterhalten bleiben und "unvermeidlich" seien. Zuvor hatte sich der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi für eine Lockerung der Strafsanktionen ausgesprochen. Derweil zeigt sich die deutsche Wirtschaft besorgt um den Verlust von Marktanteilen in Russland.
"Wir arbeiten unermüdlich für eine diplomatische Lösung dieser Krise, die aber leider fortwährend die territoriale Integrität der Ukraine verletzt", so Merkel auf dem Kongress der europäischen Familienunternehmer in Berlin.  Laut Merkel brauche man die Strafmaßnahmen,  so lange Russland keine oder zu wenig Beiträge zur Überwindung der Krise leiste. Obwohl diese nicht nur Russland sondern auch die europäische und deutsche Wirtschaft hart treffen würden, "sind sie unumgänglich", fügte die Bundeskanzlerin hinzu. Darüber hinaus betonte sie, dass es für ein Unternehmen nichts Wichtigeres geben würde, "als Rechtssicherheit, Stabilität und Frieden als Grundvoraussetzung dafür, dass man überhaupt erfolgreich wirtschaften kann." Diese Maxime, so Merkel, seien momentan in den wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland nicht gegeben. Zuvor hatte sich der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi auf dem EU-Gipfel für eine Lockerung der gegen Russland verhängten Sanktionen ausgesprochen. Auch deutsche Unternehmer äußern sich besorgt darüber, dass Produzenten aus Asien und Lateinamerika die politischen Spannungen für den Ausbau ihrer Marktanteile in der Russischen Föderation für sich nutzen könnten, erklärte Andrej Kostin, Chef der russischen Bank für Außenhandel VTB, nach Gesprächen mit deutschen Unternehmern in der Industrie-und Handelskammer von Stuttgart.