"Wie stürme ich eine Moschee?" - Bundeswehr macht sich in Israel fit für den Häuserkampf

110 deutsche Soldaten sollen in Israel im Häuserkampf ausgebildet werden. Man habe ein "hohes Interesse an den spezifischen Einsatzerfahrungen der israelischen Streitkräfte". Insgesamt 72 gemeinsame Aktionen zwischen beiden Streitkräften sind für das Jahr 2015 vorgesehen.
Insbesondere die Elitesoldaten der "Division Schnelle Kräfte" und Gebirgsjäger sollen im "Urban Warfare Training Center" in der israelischen Negev-Wüste im Häuserkampf ausgebildet werden, um so bei Auslandseinsätzen effektiver auf Bedrohungsszenarien reagieren zu können. Zwar fehlt noch die Zustimmung des Bundesverteidigungsministeriums, doch Ursula von der Leyen dürfte die Zustimmung zu diesem Ausbildungsprogramm, welches schon 2012 zwischen den Generalstäben beider Heere besprochen wurde, nicht verweigern. Immerhin sieht das bilaterale Jahresprogramm für das Jahr 2015 schon insgesamt 72 gemeinsame Maßnahmen der deutschen und israelischen Streitkräfte vor. Reinhold Robbe, Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft und ehemaliger Wehrbeauftragter, begrüßte die Initiative des Heeres und kündigte an, sich bei Ministerin Ursula von der Leyen dafür einzusetzen. "Ich begrüße die Initiative des Heeres", sagte Robbe der Welt am Sonntag. "Nach meinem Geschmack bleibt bei der militärischen Kooperation mit Israel zu viel dem Zufall überlassen. Wir sollten angesichts der einzigartigen Verbindung zwischen beiden Ländern viel mehr tun." Deutschland und Israel arbeiten auf militärischer Ebene eng zusammen, obwohl das Land aufgrund seiner militärischen Konflikte nicht Mitglied der NATO ist. Die offiziellen Vertreter der Bundesrepublik sehen diese Zusammenarbeit wohl als Form der "Wiedergutmachung" an, wie schon die ganzen Atom-U-Boote, die an Israel geliefert wurden. Der Artikel erschien zunächst auf Contra-Magazin und wurde im Zuge einer Content-Partnerschaft übernommen.