Polen: Wir können keine syrischen Kriegsflüchtlinge aufnehmen, da wir mit Flüchtlingswelle aus Ukraine rechnen

Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und aus Afrika haben nach Aussagen des polnischen Präsidenten, Andrzej Duda, in seinem Land aktuell nur bedingt Platz. Polen müsse sich mehr auf die potenziellen Konsequenzen der Ukraine-Krise konzentrieren. Das Land erwarte einen verstärkten Zustrom aus dem östlichen Nachbarland und müsse sich für diesen wappnen, erklärte Duda in Berlin.
"Wir haben bezüglich der Flüchtlinge, vor allem aufgrund des Konflikts in der Ukraine, ein besonderes Problem. Solange der Krieg weitergeht werden tausende Ukrainer weiterhin das Land verlassen. Sie werden vor allem nach Ungarn und Polen gehen," so Duda gegenüber Pressevertretern. Auch hätte das Land bereits unzählige "Anzeichen dafür, dass Hundertausende Ukrainer zu uns fliehen wollen", fügte das polnische Staatsoberhaupt hinzu. Gleichzeitig forderte Duda die europäische Gemeinschaft auf, Polens Bereitschaft Hilfe zu leisten anzuerkennen. Zwar widersetzte sich Polen bereits vorab Deutschlands Forderung einer gleichmäßigeren Verteilung der Flüchtlinge innerhalb der EU nachzugehen, bot Griechenland und Italien aber eine Entlastung des Flüchtlingsstroms durch Aufnahme von insgesamt 2.000 Asylsuchenden an. Nach offiziellen Angaben sollen dieses Jahr bereits 2.318 Ukrainer einen Asylantrag in Polen gestellt haben. Im Vorjahr waren es lediglich 46. Auch die Nachfrage für Sechsmonatsvisa stieg im Vergleich zum Jahr 2013 von 720.000 auf 830.000 an.