Trotz großer Umwelt- und Sicherheitsbedenken – USA erlauben Shell-Konzern Ölbohrung in Arktis

Trotz mehrfacher Warnungen vor unkalkulierbaren Risiken seitens Umweltaktivisten und Forschern wird der Energiekonzern Shell auf Betreiben der USA in der weitgehend unzugänglichen Arktis nach Erdöl bohren. Nach jahrelangem Ringen erteilte Washington am Montag die Erlaubnis für das höchst umstrittene auch aber sehr profitversprechende Projekt.
Die Probleme, die noch 2012 das britisch-niederländische Unternehmen zur Aufgabe seines Programms zwangen, scheinen mittlerweile vergessen zu sein. Nun, nur drei Jahre später, bringen die US-Regierung und offenbar enorme Profiterwartungen Shell zurück an den Chukchi-See, der vor der Nordwest-Küste Alaskas liegt. Noch vor drei Jahren verlor der zu den größten Energieunternehmen der Welt gehörende Konzern die Kontrolle über eine Ölplattform in der Arktis. Daraufhin musste die lokale Küstenwache reagieren und 18 in Bedrängnis gekommene Arbeiter evakuieren. Umweltschützer sehen neben unhaltbaren Arbeitsbedingungen vor allem die Gefahr, dass bei der Ölsuche das besonders empfindliche Ökosystem der Arktis in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. So sei es im Falle eines Lecks nicht möglich, kurzfristig auf die Katastrophe zu reagieren. Ausreichend Technik zur Eindämmung etwaiger Lecks in die Region zu schaffen, würde die Verantwortlichen vor eine unlösbare Herausforderung stellen. Dennoch erteilte das US-Innenministerium Shell die Genehmigung für die Wiederaufnahme der Bohrungen, nachdem das Unternehmen vermeintlich besondere Vorkehrungen getroffen habe und einen Eisbrecher, der im Katastrophenfall Notfallausrüstung an die Förderstelle bringen würde, reparierte. Die USA wollen deshalb nicht auf die Arktis verzichten, weil in der Region Schätzungen zufolge rund 20 Prozent der noch unentdeckten Erdöl- und Erdgasvorrate der Welt liegen.