Ukraine: Leiter der OSZE-Patrouille durch Granatbeschuss verletzt - Erneut Protest gegen Berichterstattung der Beobachtermission

Nach jüngsten Informationen der OSZE-Beobachterkommission ist im ostukrainischen Dorf Schirokino der Chef der OSZE-Patrouille bei einer Granatexplosion verletzt worden. Während der Verletzte das Krankenhaus bereits verlassen durfte, fordern Bewohner aus Donezk verstärkt eine unparteiischere Berichterstattung von der OSZE und Rotem Kreuz.
Laut dem in der Nacht zum Dienstag erschienen Bericht der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) explodierte eine Granate zirka fünf Meter vom Chef der OSZE-Patrouille. Die Organisation gab an, dass bei ihrem Eintreffen am Montagmorgen die Lage im Dorf noch ruhig war. Nach der Explosion soll das Team das Dorf unverzüglich verlassen haben. Medizinische Versorgung erhielt der Verletzte, der von einem Betonsplitter getroffen wurde, auf dem Weg in die Stadt Mariupol. Laut der OSZE wurde sein Helm durchlöchert und eine Gehirnerschütterung sowie ein Bluterguss am Bein festgestellt. Die Einwohner des Dorfes Schirokino sollen dieses bereits verlassen haben. Unterdessen machten mehrere hunderte Anwohner der Stadt Donezk ihrem Unmut gegenüber der als parteiisch wahrgenommen Berichterstattung der OSZE und des Roten Kreuzes Luft. Die Bewohner warfen sowohl der OSZE, wie auch dem Roten Kreuz parteiische Meldungen für die Region Donbass vor. Nach Ansicht der Demonstranten sollten internationale Beobachter sich um eine unparteiische Berichterstattung bemühen und ihr Augenmerk grundsätzlich auf die Menschenrechtsverletzungen gegen die Zivilbevölkerung richten. Die Protestierenden forderten auf ihren Plakaten beide Organisationen dazu auf, nicht weiter die Augen vor der Ermordung ihrer Kinder zu verschließen. Im Gespräch mit dem Donezker Bürgermeister, Igor Martynov, konnten Vertreter der OSZE auf seine, wie er später angab, signifikanteste Frage keine Antwort geben: "Meine wichtigste Frage war, von wem die ukrainische Armee uns eigentlich versucht zu befreien. Ich habe keine Antwort bekommen, jedoch sah mich der Vertreter der Organisation sehr überrascht an. Sie waren mit anderen Worten für solche Fragen nicht bereit." Sollten Vertreter beider Organisationen sich weiterhin weigern, ihren Pflichten einer neutralen Berichterstattung nachzukommen, würden weitere Proteste folgen, so die Demonstranten.