Falludscha an der Isar? US-Militär warnt Soldaten vor Anschlägen durch G7-Gegner

Den US-Streitkräften wird derzeit verboten privat nach München und Garmisch-Patenkirchen zu reisen, wo am 7. und 8. Juni der G7-Gipfel stattfindet. Der Kommandeur der US-Streitkräfte in Europa begründete das Reiseverbot mit der Befürchtung, die Soldaten könnten "Opfer" von Anti-G7-Demonstranten werden. Auch wird den GIs von der US-amerikanischen Militärführung empfohlen, auf öffentliche Gespräche in englischer Sprache zu verzichten.
Die Reisebeschränkungen wurden  vom US Department of Defense (DOD) ausgesprochen. Der diesjährige G7-Gipfel wird vom 7. bis 8. Juni auf Schloß Elmau in Bayern stattfinden. Auch Familienmitglieder, Personal und Geschäftspartner der Soldaten wird "strengstens empfohlen" die Gebiete rund um München und Garmisch-Patenkirchen zu meiden. Betroffen von den eindringlichen Warnungen sind auch die in Deutschland stationierten Soldaten. Die Gefahreneinschätzung wurde bekannt gegeben, nachdem Demonstranten angekündigt hatten zu Tausenden gegen den in Kürze stattfindenden G7-Gipfel zu demonstrieren. Die in Garmisch-Patenkirchen stationierten US-Streitkräfte wurden zudem angewiesen das Tragen ihrer Uniformen zu meiden und keine unnötigen Stopps bei Fahrten durch die "gefährdeten Gebiete" zu machen. Ein weiterer Ratschlag der US-amerikanischen Militärführung lautet, auf öffentliche Gespräche in englischer Sprache zu verzichten. Insgesamt wirken die Bedrohungsszenarien äußerst paranoid, zumal, zumindest seit der Selbstauflösung der RAF, keine Attentate auf Soldaten der US-amerikanischen Besatzungsmacht mehr verübt wurden. Auch neigen Demonstranten, die eher dem linken Spektrum zuzuordnen sind, nicht zu gezielten Angriffen auf die Fußsoldaten des Systems. So steckt vermutlich eine andere Strategie hinter den eifrigen Warnungen: Die gezielte Diskreditierung der Anti-G7-Proteste als gewalttätig und gemeingefährlich.