Soros warnt vor möglichem Krieg zwischen den USA und China

Der für seine umstrittenen Finanzpraktiken und die großzügige Unterstützung angeblich "demokratiefördernder" NGOs wie der Open Society Foundation bekannte US-Starinvestor George Soros glaubt an einen bevorstehenden dritten Weltkrieg. Dieser werde zwischen den USA und China stattfinden, sollte Washington nicht dazu bereit sein, Peking gegenüber endlich mehr Zugeständnisse zu machen.
"Wenn es zu einem Zusammenstoß zwischen China und dem US-Verbündeten Japan kommen würde, würden wir an der Schwelle eines dritten Weltkrieges landen", glaubt der Multimilliardär und Börsenspekulant laut dem englischsprachigen Online-Finanzmagazin "Market Watch". Soros begründet seine These damit, dass China, sollte es sich dazu entschließen, seine Rolle als Fertigungshalle der westlichen Welt zu überdenken und die Volkswirtschaft auf den heimischen Binnenmarkt ausgerichtet umzustrukturieren, in einen direkten Konflikt mit den Vereinigten Staaten verwickelt würde. Die globalen Abhängigkeiten seien mittlerweile zu groß, als dass die Volksrepublik solch umfassende Entscheidungen völlig ohne Konsequenzen treffen könne. Zudem brauche die Regierung in Peking angeblich einen auswärtigen Konflikt, damit diese innenpolitisch nicht an Einfluss verliere, spekulierte der Investor. Der Stabilität wegen könnte Peking dabei ein strategisches Bündnis, basierend auf einer engeren politischen und militärischen Zusammenarbeit mit Russland eingehen. Soros erklärte aber auch, dass ein solches Szenario unter der Voraussetzung US-amerikanischer Konzessionen an den ostasiatischen Riesen vermieden werden könne. Dabei müssen die USA den Chinesen lediglich mehr an finanzpolitischem Spielraum gewähren. Beispielsweise empfiehlt der Investor, dass der Yuan, die nationale Währung Chinas, in den Währungskorbs des Internationalen Währungsfonds (IWF) aufgenommen werden sollte, was allerdings dazu führen würde, dass der US-Dollar einem noch nie dagewesenen Währungsdruck ausgesetzt wird. Das wäre ein "großes Zugeständnis". Im Gegenzug, so Soros, dürfte sich China mäßigen und seine Wirtschaftskraft wie gewohnt international einbringen. Angesichts der perspektivisch zu machenden Konzessionen, die beide Seiten einander einräumen müssten, werde es zu einer Zerreißrobe zwischen West und Ost kommen. "Doch die Alternative wäre sehr unangenehm", warnte Soros.