Wer überwacht die Überwacher? Neue Suchmaschine erlaubt Identifikation von Geheimdienst-Mitarbeitern

ICWatch lautet der Name der Open-Source-Suchmaschine, die der Programmierer M.C. McGrath entwickelt und kürzlich auf der IT-Messe re:publica in Berlin vorgestellt hat. Mit dem kleinen Tool ist es für den interessierten Nutzer möglich, den Spieß gegen die Überwacher der NSA umzudrehen und die Personalstruktur des Geheimdienstes zu erforschen. Die Suchmaschine umfasst rund 27.000 Einträge, basierend auf Daten von Google und dem Business-Netzwerk Linkedin. Da stellt sich die Frage: Kommt jetzt auch bald BNDWatch?
Wie das IT-Magazin t3n berichtet, stellte der Progammierer M.C. McGrath auf der diesjährigen re:publica seine Suchmaschine ICWatch vor. Damit lassen sich die Lebensläufe und weitere Details von rund 27.000 für die NSA beschäftigter Menschen durchsuchen. McGrath zeigte auf der IT-Messe Fotos einzelner NSA-Mitarbeiter, und bewies sogar, dass es mit der Suchmaschine - wenn nötig - möglich ist, die Familien und Wohnorte der Geheimdienst-Spitzel zu identifizieren. McGrath nennt diese Technologie "Open-Source-Intelligence". Seine Daten bezieht ICWatch aus öffentlichen Google- und Linkedin-Einträgen, in denen die Geheimdienstler ganz freimütig über ihre Tätigkeiten, Kenntnisse und Arbeitserfahrungen plaudern. Oft mit dem Ziel einen neuen Geldgeber für ihr zweifelhaftes Handwerk zu finden. Auf der Internetseite Transparency Toolkit bietet der Programmierer darüber hinausgehend weitere Tools an, mit denen jeder - wie auch im Falle ICWatchs - völlig legal, die sonst im Dunkeln arbeitenden Geheimdienste und ihre Verantwortlichen mal ein wenig genauer unter die Lupe nehmen kann. Nachdem in Deutschland der BND-Skandal seit Wochen die Gemüter erhitzt, ist es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis der erste Programmierer auf die Idee kommt eine Suchmaschine mit dem Namen BNDWatch zu entwickeln.