Moskau öffnet Archive für Griechenland zur Bezifferung von Entschädigungsforderungen an Deutschland

Die russische Regierung hat sich bereit erklärt, Athen bei der Ermittlung eventuell anfallender deutscher Reparationszahlungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges zu helfen. Dafür stellt Moskau den Griechen bisher nicht zugängliche Archive aus der Zeit des deutschen Nationalsozialismus zur Verfügung.
Bisher konnte Griechenland seine Forderungen lediglich auf Grundlage ausgewählter Dokumente des Dritten Reiches geltend machen. Mithilfe Moskaus soll die griechische Regierung nun allerdings neuen Stoff für handfestere Ermittlungen erhalten. Zuvor bewilligte der Kreml einen Antrag des griechischen Verteidigungsministers Costas Isichos, der zu diesem Zweck Russlands Hilfe erbeten hatte. Die Archive beinhalten detaillierte Dokumente, Fotografien und Filmmaterial hinsichtlich des deutschen Angriffskrieges und den Unterdrückungspraktiken der Hitlerfaschisten in Südosteuropa. Wichtige Dokumente der Sowjetunion, die den Überfall Nazi-Deutschlands auf Europa zurückschlug und dabei auch Beweise für die Verbrechen des braunen Regimes sicherte, könnten schon bald aus dem Russischen in die griechische Sprache übersetzt werden. Im Anschluss werden Analysten die Dokumente hinsichtlich deutscher Kriegsverbrechen in Griechenland auswerten, hieß es. Der griechische Präsident Zoi Konstantopoulou sprach bereits seine volle Unterstützung für die Ermittlungen Athens aus.