Ukrainischer Chefermittler: In Zeiten von Krieg sollten "ukrainophobe Menschen" lieber ihren Mund halten

Bezüglich der jüngsten Hinrichtungen an Oppositionellen und regierungskritischen Journalisten in Kiew, empfahl der ukrainische Chefermittler des Inlandsgeheimdienstes Vasily Vovk, lieber stumm zu bleiben, um nicht Gefahr zu laufen, als Staatsfeind entlarvt zu werden. Zudem leugnete er die grundsätzliche Existenz von rechtsradikalen Gruppen oder Parteien in der Ukraine.
In der Sendung "Svoboda Slova" (Redefreiheit) auf dem ukrainischen Kanal ICTV, warnte der Chefermittler des ukrainischen Geheimdienstes davor, öffentlich als "ukrainephobe" aufzufallen: "Ich denke, dass in unserer Zeit, in der wir praktisch vom Krieg sprechen müssen, sollten ukrainephobe Menschen, wenn sie schon ihren Mund nicht halten können, wenigstens an ihrer Rhetorik arbeiten." Sollten jedoch die "gut gemeinten Ratschläge" nicht angenommen werden,  so Vovk weiter, würde "nichts Gutes dabei herauskommen." Auf die Frage des Moderators, ob Vovks Abteilung bereits eine wissenschaftliche Definition der Begrifflichkeit "Ukrainophobie" erarbeitet habe, erklärte der Chefermittler, es gäbe zwar keine allgemeine Bestimmung des Wortes, jedoch wäre diese auch unnötig, denn: "Jeder weiß schließlich, was genau damit gemeint ist." Bezüglich der Ermordung des einstigen Oppositionspolitikers Oleg Kalaschnikow und des  Journalisten Oles Busina fügte Vovk hinzu, dass beide Fälle auch eine "wirtschaftliche Komponente" aufweisen. Der Chefermittler sagte im selben Zusammenhang, dass seiner Einschätzung nach "ausländische Agenten" hinter beiden Morden stehen könnten. Bezüglich des angeblichen Bekennerbriefs der "Ukrainischen Aufständischen Armee" (UPA) zu dem Mord an Busina und Kalaschnikow, sagte Vovk, "die UPA existiert gar nicht" und führte weiter aus: "Der Ukrainische Sicherheitsdienst [SBU] hat keine Informationen über die Existenz von rechtsradikalen Gruppen, Parteien oder Gruppen in der Ukraine."