Ukraine ab 2019 kein Erdgastransitland für Russland mehr – Türkei und Griechenland profitieren

Der russische Energieminister Alexander Nowak hat erklärt, dass sobald die Pipeline "Turkish Stream" fertiggestellt wird, werde Russland seine Kunden unter Umgehung der Ukraine über die Südflanke Europas beliefern. Zu den großen Gewinnern gehören damit die Türkei, die ohnehin den Status eines Energietransitlandes anstrebt, sowie Griechenland und die Balkanstaaten.
Auf der Valdai-Konferenz am vergangenen Montag trafen hochrangige Vertreter der europäischen und russischen Energiewirtschaft in Berlin zusammen, um die infolge der Ukraine-Krise schwieriger gewordenen Beziehungen zu diskutieren. Nachdem die EU allerdings im Voraus beschlossen hatte, eine so genannte Europäische Energieunion – quasi ein auf den europäischen Kontinent bezogenes Kartell – zu gründen, deren Aufgabe es hauptsächlich sein werde, das russische Energieunternehmen Gazprom auf dem Kontinent preislich unter Druck zu setzen und schließlich dem Unternehmen die Konditionen zu diktieren, gehört die Ukraine nun selbst zu den großen Verlierern der aggressiven antirussischen Politik Brüssels. Russland jedenfalls scheint neue Wege zu gehen. So erklärte der russische Energieminister Alexander Nowak am Montag, dass sobald die Pipeline "Turkish Stream" fertiggestellt wurde, werde Russland seine Kunden in Zukunft hauptsächlich unter Umgehung der Ukraine über die Südflanke Europas beliefern. Die Ukraine verliert damit ihren Status als wichtiges Transitland sowie millionenschwere Einnahmen, die das Land im Angesicht der akuten Finanznot auch nach 2019 noch dringend bräuchte. Zu den großen Gewinnern der Ukraine-Krise gehören damit die Türkei, die ohnehin den Status eines Energietransitlandes anstrebt und bereits heute aserbaidschanisches Erdgas an den Westen verkauft, aber auch Griechenland und die Balkanstaaten. Besonders erfreulich für Südosteuropa werden neben preislichen Vergünstigungen für die Konsumenten auch die zusätzlichen Einnahmen in den Staatskassen sein.