Iran: Saudi Arabien hat 5.000 Dschihadisten mit Unterstützung der Türkei in den Jemen entsandt

Saudi Arabien bombardiert seit Tagen Stellungen der als pro-iranisch geltenden Huthi-Milizen im Jemen, ein Angriff mit Bodentruppen blieb bislang aus. Nach Informationen iranischer Medien hat Riad jedoch mindestens 5.000 Dschihadisten mit logistischer Unterstützung der Türkei in den Jemen geschickt.
"Saudi Arabien entsandte rund 5.000 dschihadistische Söldner gegen die Armee und das Revolutionskomitee von Jemen", sagte der jemenitische Armeekommandeur Oberst Abdel Sattar al-Bouschali am Samstag gegenüber der regierungsnahen iranischen Nachrichtenagentur Fars News. Überdies behauptet der Kommandeur gegenüber der Nachrichtenagentur, der Verteidigungsminister von Saudi Arabien habe bei türkischen Offiziellen angefragt, Dschihadisten auf dem Luftweg nach Riad zu entsenden. Diese sollen daraufhin gegen die schiitischen Milizen der Huthi-Rebellen in Jemen eingesetzt werden, um, so die Logik, freigebombte Stellungen zu sichern. So sollen sich in den vergangenen Tagen bereits zahlreiche Scharmützel zwischen pro-saudischen und pro-iranischen Milizen ereignet haben. Oberst al-Bouschali geht noch weiter und vermutet, dass die saudischen Herrscher radikale sunnitische Kräfte im Jemen dahingehend instrumentalisieren, um auch führende Köpfe der Bewegung Ansarullah, darunter deren Vorsitzende Abdel Karim al-Kheivani, zu ermorden. Die Ansarullah stellt den politischen Arm der Huthis im Land dar. Währenddessen drohte am Samstag ein hochrangiges Mitglied schiitischen Rebellen damit, Terroranschläge in Saudi Arabien auszuüben, sollte Riad seine Angriffe auf den Jemen nicht einstellen. Abdel Munem Al-Quraschi sagte: "Wenn Saudi Arabien seine Aggressionspolitik gegen das unterdrückte jemenitische Volk fortführt, dann werden Kämpfer von Ansarullah die Zerstörung des saudischen Regimes mittels Märtyrer-Operationen erzwingen." Al-Quraschi betonte zudem, dass Israel und die Saudi-Monarchie an einer Front kämpfen und Riad Befehle aus Washington und Tel Aviv annehmen würden. "Wir wissen, dass die saudischen Aggressionen und Luftschläge stattfinden, weil Israel und die USA das so wollen", sekundierte Huthi-Sprecher al-Schami. Saudi Arabien und eine Reihe sunnitisch-arabischer Staaten, darunter Ägypten und die restlichen Golfmonarchien, gehen seit vergangenem Dienstag militärisch gegen Stellungen der Schiiten-Milizen in Jemen vor. Dabei sollen unter anderem der strategisch wichtige Flughafen der Hauptstadt Sanaa und die Militärbasis Dulaimi schwer beschädigt worden sein. Kritiker befürchten, dass der Jemen nach Syrien zum nächsten Kriegsschauplatz zwischen Iran und dem sunnitisch-salafistisch geprägten Saudi Arabien avanciere. Westliche Diplomaten behaupten, dass die Islamische Republik Iran die Milizen der Huthis finanziell ausstatte, allerdings keine Kontrolle über sie habe.