Russland und Ägypten intensivieren militärische Zusammenarbeit

Russland und Ägypten haben sich darauf geeinigt, eine gemeinsame Marineübung im Mittelmeer sowie Anti-Terror-Übungen abzuhalten. Dies erklärte das russische Verteidigungsministerium im Anschluss an mehrere bilaterale Treffen, die im Laufe der letzten Wochen stattgefunden hatten.
Am Dienstag einigten sich Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu und sein ägyptischer Amtskollege Sedki Sobhi auf die Unterzeichnung eines Abkommens zur militärischen Kooperation beider Nationen. Die Vereinbarung werde "das Ausmaß der militärischen Zusammenarbeit in den kommenden Jahren bestimmen", resümierte Schoigu infolge der Gespräche mit Kairo. "Beide Parteien haben vereinbart, an der Praxis festzuhalten, ägyptisches Militär zu russischen Übungen in der Funktion eines Beobachters einzuladen. Zudem werden die Ägypter an einer gemeinsamen Marineübung im Mittelmeer sowie einer Anti-Terror-Übung der Krisenreaktionskräfte teilnehmen", verkündete das russische Verteidigungsministerium in einer Erklärung. Die Minister beider Länder erörterten außerdem internationale und regionale Sicherheitsfragen. Abschließend lud Schoigu Ägypten zu den "Military World Games" sowie dem Internationalen Militär-Fachforum "ARMY-2015" ein, die in Russland abgehalten werden. Sobhi besuchte Moskau anlässlich der am Mittwoch stattfindenden Sitzung der bilateralen Kommission für militärtechnische Zusammenarbeit. Russland und Ägypten beschlossen dabei Rüstungsdeals in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar, wie Alexander Fomin, Chef des Föderalen Dienstes für militärtechnische Zusammenarbeit, dokumentierte. Medienberichten zufolge handelte es sich dabei vornehmlich um die Auslieferung von Flugabwehrsystemen, Kampfhubschraubern, MiG-29 Kampfjets und Panzerabwehrsystemen. Sergej Tschemesow, Geschäftsführer des staatlichen Rüstungskonzerns Rostec, erklärt der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zuvor, dass auch die Versorgung mit Kleinwaffen und Artillerie Teil der beschlossenen Waffengeschäfte mit Ägypten wäre.   Im Februar erklärte Präsident Wladimir Putin im Anschluss an einen Besuch in Kairo, dass eine Reihe bilateraler Abkommen unterzeichnet würden, darunter auch diverse Rüstungsdeals.